Dass die Mauer nun realisiert werden könne, sei “wundervoll”, sagte er nach dem Ministerrat.
Realisierung für Strache “wundervoll”
Für die jüdische Bevölkerung Österreichs habe 1938 ein beispielloser Leidensweg begonnen. “Wir haben eine Verantwortung, an all diese Tragödien immer wieder zu erinnern und neben einer Erinnerungskultur auch dafür Sorge zu tragen, dass es nie wieder zu solchen unfassbaren und unbegreiflichen Entwicklungen kommen darf”, sagte Strache: “Leider waren auch viele Österreicherinnen und Österreicher verantwortlich für die Unmenschlichkeit.”
Er erinnerte an das Novemberpogrom als “ersten grauenvollen Höhepunkt der Verfolgung, Erniedrigung, Enteignung und Ermordung”. Die österreichische Bundesregierung bekenne sich zu ihrer historischen Verantwortung, und dass die “Mauer der Erinnerung” nun gerade im Gedenkjahr ermöglicht werde, sei entsprechend zu begrüßen.
Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) unterstrich dies erneut. Es sei wichtig, ein würdiges Gedenken auch über das heurige Gedenkjahr hinaus möglich zu machen. Initiator Kurt Tutter sei mit seinem Projekt einer Namensmauer fast 20 Jahre lang von einer Behörde zur nächsten geschickt worden. Nun sei sichergestellt, dass das Projekt endlich Wirklichkeit werde.
Shoah-Gedenkmauer: Van der Bellen erfreut
Kultusgemeinde begrüßt Umsetzung
Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) begrüßt die Umsetzung der Shoah-Gedenkmauer in Wien. “Ich bin froh, dass ein neues Denkmal, das an die umgebrachten Juden Österreichs erinnert, entstehen wird”, sagte Präsident Oskar Deutsch am Mittwoch auf APA-Anfrage. Das Gedenken sei keine jüdische, sondern eine gesamtösterreichische Angelegenheit.
Zwar gebe es das Holocaust-Mahnmal am Judenplatz und auch die Gedenkstätte in der Synagoge in der Wiener Seitenstettengasse, wo die Namen der 66.000 Umgekommenen bereits verzeichnet seien. Doch wenn nun ein weiteres entstehe, das der breiten Bevölkerung zugänglich sei, dann sei dies “sicher eine Sache, mit der ich zufrieden bin”, so Deutsch.
Dass die türkis-blaue Bundesregierung damit den Versuch einer Reinwaschung betriebe, glaube er nicht, so Deutsch. In der Vergangenheit hatte sich der IKG-Präsident allerdings ein wenig skeptischer geäußert. So meinte er etwa im März in der “Kronen Zeitung”, dass er ein weiteres Denkmal in der Wiener Innenstadt zwar nicht ablehne: “Aber ein Parlament ohne Antisemitismus und eine Regierung ohne deutschnationale Burschenschafter wären wichtiger.”
(APA/Red)