Israelische Medien berichteten, es werde nun noch etwa 36 Stunden dauern, bis alle Betäubungsmittel in Sharons Blut abgebaut seien. Erst dann könne man Wahrnehmungsfunktionen des Ministerpräsidenten prüfen, der vor einer Woche einen schweren Schlaganfall erlitten hatte. Der Gesundheitszustand des israelischen Regierungschefs entwickelt sich nach Angaben von Chefarzt Felix Umansky überraschend positiv. Sharon reagiere immer besser auf immer schwächere verschiedene Reize und bewege seine Arme und Beine. Er ist sehr stark, sagte Umansky am Mittwoch. Hätte jemand mir vor einer Woche gesagt, dass sich die Dinge so entwickeln, hätte ich es nicht geglaubt.
Sharon geht es immer besser
Mit der Reduzierung der Mittel war am Montag begonnen worden, um ihn aus dem künstlichen Koma zu holen. Unmittelbare Lebensgefahr bestand für den 77-Jährigen nicht mehr, wie die Ärzte des Jerusalemer Hadassah-Krankenhauses erklärten. Es werde aber noch Tage dauern, bis das Ausmaß möglicher Schäden nach seinem schweren Schlaganfall bestimmt werden könne. Wir sind froh, dass es kleine Entwicklungsphasen im Zustand des Ministerpräsidenten gibt, erklärte der Arzt Jair Birenboim.
Sharon reagierte zuletzt erneut auf Schmerz-Reize. Er habe nach einem Druck auf seine rechte Hand mit einer deutlich wahrnehmbaren Bewegung geantwortet, zitierte die Zeitung Yediot Ahronot am Mittwoch einen Mediziner der Jerusalemer Hadassah-Klinik. Der 77-Jährige habe versucht, seine Hand wegzuziehen, sagte Chefchirurg Felix Umansky. Außerdem bewegte er erstmals seine linke Hand. Die linke Körperseite wird von der rechten Gehirnhälfte gesteuert, in der der Schlaganfall auftrat. Bereits am Dienstag bewegte Sharon den Ärzten zufolge seinen linken Arm, am Vortag hatten sein rechter Arm und sein rechtes Bein auf Schmerz-Reize reagiert.
Untersuchung der Hirnschäden wird langwierig
Die Ärzte verringerten die Dosis der Narkosemittel am Mittwoch weiter, um den Patienten schrittweise aus seinem künstlichen Koma zu holen. Sharon schwebt inzwischen nicht mehr in unmittelbarer Lebensgefahr.