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Sexismus-Vorwurf wegen Wiener Opern-Pissoir

Das öffentliche Pissoir in der Nähe der Wiener Staatsoper schlägt hohe Wellen.

Da die Muscheln in der Toilettenanlage „Opera Toilet“ als geöffneter, geschminkter Frauenmund gestaltet sind, fordern Politikerinnen zahlreicher Parteien deren Demontage. So sprach etwa Frauenstadträtin Sonja Wehsely (S) gegenüber der APA von einer „widerwärtigen, frauenfeindlichen Geschmacklosigkeit sonder gleichen“.

Die Pissoirs in dieser Form seien sofort zu entfernen, so eine Wehsely-Sprecherin. Rechtlich habe man nach erster Einschätzung jedoch keine Handhabe, prüfe dies allerdings eingehend. Es sei sehr verwunderlich, dass sich bisher noch keiner der männlichen Benutzer über die seit längerem installierten Muscheln aufgeregt habe.

Die Frauensprecherin der Wiener Grünen, Monika Vana, klagte im APA-Gespräch, dass eine schriftliche Demontageaufforderung an den – privaten – Betreiber von Anfang Oktober bisher unbeantwortet geblieben sei. Die Ausgestaltung der Anlage sei „sexistisch und unangebracht“, vor allem, wenn man das damit transportierte Männer- und Frauenbild bedenke, so Vana. „Aufgedeckt“ hätten die Causa jedenfalls die Männer der Grünen, die sich während des Nationalratswahlkampfes aus dem Kampagnenzelt bei der Oper zur Erleichterung auf diese nahe liegende, einzige öffentliche Toilettenanlage begaben, so Vana.

Die WC-Anlage in der Opernpassage liegt somit im Bezirk von ÖVP-Vorsteherin Ursula Stenzel, deren Büro sich gegenüber der APA ebenfalls klar gegen die Mundmuscheln aussprach. „Es ist natürlich sexistisch“, stellte eine Stenzel-Sprecherin klar. Anscheinend habe dies Stenzels Amtsvorgänger, Franz Grundwalt (V), goutiert – die amtierende Bezirkschefin tue dies nicht. Zwar habe man sich auch schon mit dem Betreiber in Verbindung gesetzt, der aber bisher keine Bereitschaft zum Einlenken signalisiert habe. Für die APA war dieser am Mittwoch auf wiederholte Anfrage nicht erreichbar.

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