In zwei Fällen kam es zu einer Vergewaltigung, in zwei weiteren blieb es beim Versuch, weil sich die Opfer zur Wehr setzten bzw. das Licht im Stiegenhaus anging. Der Täter, der vor dem Schöffensenat (Vorsitz: Susanne Lehr) ein Geständnis ablegte, nahm die Strafe an.
Laut Anklage hatte sich der 31-Jährige stets nach Mitternacht bei U-Bahnstationen positioniert und gezielt auf Frauen gewartet, die ohne Begleiter unterwegs waren. Seine Freundin befand sich im Tatzeitraum – zwischen Anfang Dezember 2008 und Ende Jänner 2009 – infolge einer schweren Erkrankung in stationärer Spitalsbehandlung.
Unter anderem verfolgte er eine Richterin, die bis spät in die Nacht hinein in ihrem Büro Akten bearbeitet hatte. Der Sex-Täter fiel ausnahmslos von hinten über seine Opfer her, indem er ihnen den Mund zuhielt und sie mit einem Messer, in einem Fall mit einer Schusswaffe bedrohte.
Nachdem er von zwei DNA-Gutachten massiv belastet wurde – “Es gibt keinen zweiten Mann, der die gleichen Merkmale hat”, sagte eine Sachverständige -, räumte der anfangs leugnende 31-Jährige ein: “Ich geb’ das alles zu. Ich entschuldige mich bei den Frauen.”
Was genau passiert sei, wisse er nicht mehr. Infolge Drogen- und Alkoholkonsums sei er jedenfalls enthemmt gewesen. Aus demselben Grund weise er “Erinnerungslücken” auf.