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Sex-Skandal in Australiens Kirche

Die katholische Kirche Australiens ist wegen angeblicher Vertuschungsversuche nach Fällen von Pädophilie am Wochenende in die Kritik geraten.

Mehrere Gemeindemitglieder, die als Kind von Priestern sexuell missbraucht worden waren, sollen nach Medienberichten für ihr Schweigen reichlich Entschädigungsgelder angeboten bekommen haben.

In einer bisher einzigartigen öffentlichen Entschuldigung für zugefügtes Leid wandten sich die Erzbischöfe Sydneys und Melbournes, George Pell und Denis Hart, an die Öffentlichkeit. Nach anhaltender Kritik am Vorgehen der Kirche betonten beide Kirchenführer, der Sinn ihrer öffentlichen Enschuldigung sei ein Schritt „in Richtung Heilung“ gewesen. Angebotene Ausgleichszahlungen seien kein Versuch gewesen, „Schweigen zu erkaufen“. Der Umgang mit Missbrauchsopfern werde sehr von Transparenz geprägt sein.

Dem entgegen stehen allerdings Informationen der Zeitung Sun- Herald, nach denen Opfer dazu gezwungen waren, Schweige-Klauseln zu unterschreiben, um an Entschädigungszahlungen zu kommen. Erzbischof Pell distanzierte sich von der Art und Weise, wie außerhalb Sydneys und Melbournes Ausgleichszahlungen in die Wege geleitet worden seien.

Pell entschuldigte sich außerdem dafür, einen angeklagten Priester 1993 für dessen Aussage bei Gericht begleitet zu haben. Der Mann war schließlich zu 18 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er in 46 Fällen schuldig gesprochen worden war. 21 Kinder waren betroffen.

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