Serbien: Niederlage für Kostunica-Partei
Kostunicas DSS wurde mit rund 14 Prozent abgestraft. Bei den Kommunalwahlen führten demnach die Kandidaten der pro- westlichen Demokratischen Partei (DS) und der extrem nationalistischen Serbischen Radikalen Partei (SRS). Andere Parteien werden bedeutend weniger Abgeordnete in den künftigen Bezirksversammlungen haben, teilte die unabhängige Wahlbeobachtergruppe CESiD (nicht-staatliches Zentrum für Freie Wahlen und Demokratie) am Abend in Belgrad mit. Gleichzeitig wurde auch das Provinzparlament der nördlichen Provinz Vojvodina gewählt.
Offizielle Angaben lagen zunächst nicht vor. Sieger bei der Wahl für das Belgrader Stadtparlament und das Bürgermeisteramt war nach inoffiziellen Angaben die Demokratische Partei (DS) von Präsident Boris Tadic, die auf 33 Prozent der Stimmen kam. Zweitstärkste Kraft wurde die ultranationalistische Serbische Radikale Partei (SRS) mit 26 Prozent. Der DS-Kandidat für das Bürgermeisteramt Nenad Bogdanovic und Aleksandar Vucic (SRS) stehen einander in zwei Wochen in der Stichwahl gegenüber. Auch in der Hauptstadt der Vojvodina, Novi Sad, zeichnete sich eine Stichwahl zwischen der SRS-Kandidatin Maja Gojkovic und Borislav Novakovic von der DS ab. Ergebnisse für andere serbische Städte wurden im Laufe der Nacht erwartet.
Der Urnengang in 148 Städten und Gemeinden galt als Stimmungstest für die Minderheitsregierung des demokratischen Blocks unter Ministerpräsident Kostunica. Für ihn ist es bereits die zweite Niederlage innerhalb von drei Monaten: Bei der Präsidentschaftswahl im Juni war seine Partei nur an vierter Stelle gelandet. Es waren die ersten Kommunalwahlen in Serbien seit dem Sturz der Regierung von Slobodan Milosevic.