Das berichtete die Belgrader Tageszeitung Blic am Freitag. Demnach ist der ehemalige Leiter des Militärnachrichtendienstes, Aca Tomic, mehrmals mit dem vom ICTY wegen Völkermordes angeklagten Mladic zusammengetroffen.
Auch der heute noch amtierende Nachfolger von Tomic, Sretko Kovac, soll dem Blatt zufolge genaue Kenntnisse über das Versteck Mladics haben, der einer der meist gesuchten mitmaßlichen Kriegsverbrecher des ehemaligen Jugoslawien ist. Pavkovic hat sich wegen Kriegsverbrechen während des Kosovo-Krieges im Frühjahr 1999 vor dem UNO-Tribunal zu verantworten.
In Belgrad wurden Ermittlungen gegen Tomic, Pavkovic und weitere zwei Offiziere eingeleitet, deren Identität offiziell nicht bestätigt wurden. Bei einem der Offiziere, die am 3. November angehört werden sollen, handelt es sich laut dem Sender B-92 um Branislav Puhalo, Puhalo, ein früherer Leibwächter Mladics, wurde im Vorjahr in den Ruhestand versetzt. Zuvor hatten Medien enthüllt, dass er weiterhin im aktiven Militärdienst sei und Kontakte zu seinem entfernten Verwandten Mladic unterhalte.
In Belgrad läuft seit Ende September auch ein Prozess gegen elf Personen, denen Fluchthilfe für den Ex-Militärchef der bosnischen Serben vorgeworfen wird. Mladic wurde vom ICTY wegen Völkermordes und anderer Kriegsverbrechen während des Bosnien-Krieges (1992-95) angeklagt. Nichtsdestrotz konnte er, ehe er untertauchte, bis zum Frühjahr 2002 ungehindert in Belgrad leben.