Serbien: Keine Teilung von Kosovo
18.11.2005 16:14
(Akt. 1.09.2011 19:05)
Bald beginnen Verhandlungen über die Zukunft der südserbischen Provinz Kosovo. UNMIK-Chef Sören Jessen-Petersen lehnt den Vorschlag der Teilung der Region des serbischen Präsidenten Tadic ab.
Der UNO-Verhandlungsführer Martti Ahtisaari komme nach Pristina, um sich ein Bild von der Lage in dieser fast nur noch von Albanern bewohnten Region zu machen, kündigte die UNO-Kosovo-Verwaltung (UNMIK) am Freitag an. Anschließend werde der frühere finnische Präsident Belgrad besuchen. An die für einige Monate geplante so genannte Pendel-Diplomatie sollen sich dann Direktverhandlungen der Albaner und Serben in Wien anschließen, sagte der UNMIK-Chef Sören Jessen-Petersen.
Jessen-Petersen begrüßte, dass das kosovo-albanische Verhandlungsteam mit dem Beschluss des albanisch dominierten Kosovo-Parlaments vom Vortag für eine schnelle und uneingeschränkte Selbstständigkeit der Region klare Richtlinien besitze.
Teilung der Region würde dem Friedensprozess schaden
Demgegenüber lehnte der Leiter der UNO-Verwaltung den jüngsten Vorschlag des serbischen Präsidenten Boris Tadic zur Zweiteilung der Provinz ab. Der Vorschlag widerspreche den Vorgaben der internationalen Gemeinschaft, wonach eine Teilung Kosovos nicht in Frage komme.
Serbische Politiker haben dagegen die Resolution des Kosovo-Parlaments vom Vortag scharf kritisiert. Sie sei rechtlich wirkungslos, hieß es in der Republik Serbien übereinstimmend. Die Sozialisten des früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic, von denen die serbische Minderheitsregierung abhängt, sahen in dem Parlamentsbeschluss den Beweis, dass die Kosovo-Albaner gar nicht verhandeln wollen. Die albanische Mehrheit habe sich mit Parteien in westlichen Ländern verbündet, um die schnelle Souveränität durchzusetzen.
Das Kosovo wird seit 1999 von der UNO verwaltet, nachdem NATO-Bomben die Massenvertreibung von Albanern durch serbisches Militär und Paramilitär gestoppt hatten. Seitdem sind Zehntausende Serben vertrieben worden.