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Serbien: Kein Verzicht auf den Kosovo

Serbien wird niemals - auch wegen der EU nicht - auf ihre südliche, mehrheitlich von Albanern bewohnte und derzeit von der UNO verwaltete Provinz Kosovo verzichten.

„Nicht mal wegen eines schnelleren Weges in die Europäische Union würde Serbien dies tun“, sagte Regierungschef Vojislav Kostunica der Belgrader Zeitung „Danas“ (Montag-Ausgabe). Auf eine eventuelle Unabhängigkeit der Provinz würde Belgrad mit allen juridischen Mitteln antworten.

Kostunica gab in dem Interview auch seiner Überzeugung Ausdruck, dass die Lösung dieses „schwierigsten Problems des Landes nicht ungünstig für Serbien“ ausfallen werde. „In einem Teil der Staatengemeinschaft wird meist nur mit einer Lösungsvariante – der Unabhängigkeit des Kosovo – gerechnet und auf ihre oberflächlichen Vorteile hingewiesen. Die Lösungsvariante Unabhängigkeit hat viele Schwächen, die Lösung, für die wir eintreten – eine substanzielle Autonomie – hat dagegen viele Vorteile“, räumte Kostunica ein.

Er gab ferner an, dass die substanzielle Autonomie eine Lösung sei, die verändert, in der Praxis geprüft und auf verschiedene Weisen ergänzt werden könne. Bei der Unabhängigkeit gebe es dagegen keine Korrekturmöglichkeit.

Kostunica wollte die neuerliche Androhung von Ultranationalistenführer Tomislav Nikolic, wonach man den Kosovo im Extremfall mit Waffen verteidigen würde, nicht kommentieren. Im Falle einer Unabhängigkeit der UNO-verwalteten Provinz werde Serbien feststellen, dass der Kosovo ein Bestandteil Serbiens sei. „Dies ist keine leere Rhetorik, sondern eine verfassungsrechtliche Formulierung“, präzisierte Kostunica. Auch habe Serbien bisher von den „Argumenten des Rechtes“ und nicht der Gewalt Gebrauch gemacht und werde dies auch künftig tun, hob er hervor.

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