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Serbien fordert Wahlwiederholung im Nordkosovo

Schwere Ausschreitungen könnten Folgen haben
Schwere Ausschreitungen könnten Folgen haben
Serbien verlangt wegen der schweren Ausschreitungen eine Wiederholung der Kommunalwahl im Norden des Kosovo. Das berichtete der TV-Sender B92 am Dienstag vor dem Treffen der Regierungschefs Serbiens und des Kosovo, Ivica Dacic und Hashim Thaci, am Mittwoch in Brüssel. Serbische Extremisten hatten vor allem in Mitrovica Abstimmungslokale überfallen, Wähler verprügelt und Wahlurnen demoliert.


Im Norden stellt die serbische Minderheit die lokale Mehrheit. Sie sollte mit der von Brüssel durchgesetzten Abstimmung in den fast nur noch von Albanern bewohnen Kosovo-Staat integriert werden. Allerdings wurde dieses Ziel durch den weitgehenden Wahlboykott der Serben und die Gewaltexzesse nicht erreicht. Damit ist offen, wie der von der EU vermittelte “Verband serbischer Gemeinden” gebildet werden soll. Dieser Verband sollte den Serben eine sehr weit gefasste Selbstverwaltung garantieren.

Indes nahm die kosovarische Polizei einen 36-jährigen Serben wegen “Störung des Urnengangs” im Norden des Landes fest. Laut der Belgrader Tageszeitung “Blic” handelt es sich um einen Anhänger der ultranationalistischen serbischen Organisation “Nasi 1389” (Unsere 1389, die Zahl bezieht sich auf die Kosovo-Schlacht im Jahre 1389, Anm.).

Der festgenommene Mann befand sich dem Blatt zufolge zwar nicht in jener Gruppe, die am Sonntagnachmittag in drei Wahllokalen in Nord-Mitrovica die Wahlurnen zerschlug, soll nach Angaben der kosovarischen Polizei allerdings zu einer “größeren Organisation” gehört haben, die am Wahltag für Unruhen im Nord-Kosovo sorgte.

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