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Serbien: Djindjic-Attentat verhandelt

Der ehemalige Chauffeur des ermordeten serbischen Regierungschefs Zoran Djindjic hat beim Attentat am 12. März 2003 vor dem Regierungsgebäude drei Schüsse gehört.

Aleksandar Bjelic sagte heute, Mittwoch, vor dem Belgrader Spezialgericht zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, vor dem der Prozess gegen die mutmaßlichen Mörder des Regierungschefs läuft, dass er gleich nachdem Djindjic den Wagen verlassen hatte, einen Knall gehört habe. Dann habe er gesehen, wie der Ministerpräsident zu Boden gestürzt sei. Unmittelbar danach habe er einen weiteren Schuss gehört.

Von dem Geschoß wurde der Bodyguard Milan Veruovic getroffen, schilderte Bjelic den Tathergang. „Ganz klar“ habe er danach auch einen dritten Schuss gehört, präzisierte er. Der Lenker bestätigte mit seiner Aussage die Behauptungen des Bodyguards Veruovic, der am Dienstag ebenfalls erklärt hatte, dass drei Schüsse auf Djindjic abgefeuert worden seien. In der Anklage ist nur von zwei Schüssen die Rede.

Bjelic beschrieb auch den gescheiterten Attentatsversuch auf Djindjic vom 21. Februar. Der serbische Regierungschef war mit seinem Dienstwagen zum Belgrader Flughafen unterwegs, als sein Chauffeur im letzten Augenblick einen Zusammenstoß mit einem Lkw verhindern konnte.

Der von einem Angehörigen der Mafia-Gruppe von Zemun gelenkte Lkw versuchte offenbar absichtlich, den Dienstwagen des Ministerpräsidenten zu rammen. Der Lkw-Lenker Dejan „Bugsy“ Milenkovic wurde schon einen Tag nach dem Attentatsversuch freigelassen und befindet sich weiterhin auf der Flucht.

Djindjic wurde laut der Anklage von des Angehörigen der Spezialpolizeieinheit „Rote Barette“, Zvezdan „Zveki“ Jovanovic, getötet. Durch einen der beiden abgefeuerten Schüsse wurde Veruovic schwer verwundet. Beim Anschlag waren laut Anklage 13 Personen beteiligt, acht von ihnen, darunter mehrere Angehörige der Zemun-Mafia, sind weiterhin auf der Flucht.

Veruovic selbst hatte bereits im lvergangenen Herbst seiner Überzeugung Ausdruck gegeben, dass nicht nur ein, sondern zwei Scharfschützen aus zwei verschiedenen Richtungen auf Djindjic geschossen hätten. Von der Polizei wurden seine Angaben bestritten.

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