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Serbien: Demokratische Parteien in der Mehrheit

Im Parlament wird das demokratische Parteien-Lager nach der Wahl vom vergangenen Sonntag die Mehrheit behalten. Die ultranationalistische Serbische Radikale Partei wurde zur größten Parlamentsfraktion.

Derzeit sieht es so aus, dass die SRS nicht an der neuen Provinzregierung beteiligt sein wird. Die Ultranationalisten kamen allerdings in der Vojvodina-Hauptstadt Novi Sad und weiteren sieben Vojvodina-Gemeinden an die Macht.

Laut den offiziellen Wahlergebnissen, auf die sich die Tageszeitung „Politika“ (Dienstag-Ausgabe) beruft, errang die SRS 37 Sitze, gefolgt von der Demokratischen Partei mit 34 Sitzen. Der Bund der Vojvodina-Ungarn bekam zehn Sitze. Mit jeweils sieben Mandaten sind die Sozialistische Partei Serbiens (SPS) des Haager Angeklagten Slobodan Milosevic, die Demokratische Partei Serbiens (DSS) von Ministerpräsident Vojislav Kostunica und die „Kraft Serbiens“ (PSS), die Partei des Unternehmers Bogoljub Karic, vertreten. Der Rest im 120-Sitze-Parlament entfällt auf kleine lokale Parteien und Bürgergruppen.

Der Rechtsruck in Novi Sad veranlasste der städtische Kleinsender „O21“ zu einer Aktion. Er will sich scherzhaft den Wünschen der Wahlsieger anpassen. Seit Montag begrüßen die Moderatoren die Zuhörer mit „Brüder und Schwester“, wie dies bei den Ultranationalisten üblich ist. Die Zuhörer werden auch stark nationalistisch gefärbte Programme genießen können. So sollen etwa Rezepte für Ochsen am Spieß nicht fehlen. Die Wähler in Novi Sad hätten ihr Vertrauen Maja Gojkovic und ihrer Serbischen Radikalen Partei als einzige echte Vertreterin des altes Regimes und jener Zeit der Sanktionen und der heldenhaften Verteidigung geschenkt, verkündete der Sender.

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