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Serbenführer vor Gericht

Der frühere bosnisch-serbische Parlamentspräsident Momcilo Krajisnik hat am Mittwoch vor dem UNO- Kriegsverbrechertribunal in Den Haag seine Unschuld erklärt.

Dem früheren engen Vertrauten des bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic werden Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zur Last gelegt.

Krajisnik soll maßgeblich an der Tötung Tausender Bosniaken und Kroaten zwischen 1992 und 1995 beteiligt gewesen sein. Das Haager Tribunal wirft ihm vor, „die Planung, Vorbereitung und Ausführung der teilweisen Vernichtung“ muslimischer und kroatischer Volksgruppen „geplant, angestiftet, befohlen, begangen oder sonstwie unterstützt“ zu haben. Der Angeklagte wird beschuldigt, die brutale Kampagne der „ethnischen Säuberung“ von Nicht-Serben maßgeblich geplant und vorangetrieben zu haben.

Krajisnik sagte am Mittwoch, er sei überzeugt davon, dass die Anklage dafür keine Beweise erbringen könne. Die Anklage sei „ohne Zweifel“ gegen jemand anderen gerichtet. Alles, was ihm vorgeworfen werde, sei falsch, sagte Krajisnik. Er sei unschuldig in allen Anklagepunkten.

Der 59-jährige Krajisnik ist einer der ranghöchsten bosnisch- serbischen Politiker, die sich bisher vor dem Tribunal verantworten mussten. Er wurde im April 2000 festgenommen. Ihm droht bei einer Verurteilung lebenslange Haft.

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