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Senta Berger wird 65

Senta Berger &copy APA
Senta Berger &copy APA
Für die Rolle der schönen, reifen, intelligenten Frau, der das Alter (scheinbar) nichts anhaben kann, gab es in der Filmwelt der vergangenen Jahre eine perfekte Besetzung: Senta Berger.

Witz, Charme und Weiblichkeit sind ihre Markenzeichen, am Samstag (13. Mai) feiert die gebürtige Wienerin ihren 65. Geburtstag. Und sie beeindruckt immer noch: Erst kürzlich erschien Bergers Autobiografie „Ich habe ja gewusst, dass ich fliegen kann“. Das Buch hat es immerhin auf Platz Zwei der „Spiegel“-Bestseller-Liste geschafft.

Schon früh entdeckte die Tochter des Wienerlied-Komponisten und Beamten Josef Berger ihr schauspielerisches Talent. Nach dem Ballettunterricht bei Rosalia Chladek an der Akademie für Musik und darstellende Kunst wurde die „Sophia Loren vom Gemeindebau“ bereits mit 16 Jahren am renommierten Max-Reinhard-Seminar aufgenommen. Wegen unerlaubter Dreharbeiten musste sie die Ausbildung jedoch vorzeitig abbrechen, was ihrer Karriere jedoch keineswegs schadete. Ganz im Gegenteil: Prompt wurde Senta Berger für drei Jahre am Theater in der Josefstadt engagiert.

Achtzehnjährig ging sie nach Berlin, wo Berger auch ihren späteren Mann Michael Verhoeven kennen lernte. Der Durchbruch beim Film gelang ihr 1961 in der Verfilmung von Johannes Mario Simmels „Es muss nicht immer Kaviar sein“ an der Seite von O.W. Fischer. Bald zog es die junge Schauspielerin jedoch nach Hollywood, hier drehte sie mit Stars wie Charlton Heston, Frank Sinatra, John Wayne oder Yul Brynner. Es folgten Engagements in Italien und Frankreich. In diesen Jahren arbeitete sie mit Sam Peckinpah, Wim Wenders, Volker Schöndorff und nicht zuletzt mit ihrem Mann, dem Arzt und Regisseur Michael Verhoeven, den sie 1966 heiratete. Bereits ein Jahr zuvor hatten sie die „Sentana-Filmproduktion“ gegründet. Senta Berger ist Mutter von zwei Söhnen, der 1972 geborene Simon Vincent Berger tritt in die Fußstapfen seiner Eltern und arbeitet als Regisseur, sein jüngerer Bruder Lucy Paul (geboren 1979) studierte Betriebswirtschaft.

In ihrer glanzvollen Karriere stand Senta Berger in mehr als 100 Filmen vor der Kamera, in den vergangenen Jahren machte sie besonders mit „Scharf aufs Leben“, „Probieren Sie’s mit einem Jüngeren“ oder der ZDF-Serie „Unter Verdacht“ auf sich aufmerksam. Das Fernsehen ist seit gut 20 Jahren zu ihrer Heimat geworden. Mit Rollen in den TV-Serien „Kir Royal“ oder „Die schnelle Gerdi“ begeisterte Senta Berger ihr Publikum.

Jedoch blieb sie auch der Bühne treu: Am Wiener Burgtheater brillierte Berger unter anderem mit Klaus Maria Brandauer in Molieres „Tartuffe“, am Schiller-Theater in Berlin in Schnitzlers „Reigen“. Zwischen 1974 und 1982 berührte sie an der Seite von Curd Jürgens und Maximilian Schell als „Buhlschaft“ im „Jedermannn“ bei den Salzburger Festspielen.

Ein Leben, das an ein Hollywood-Drehbuch erinnern könnte. Doch anstatt in den USA ein großer Star zu werden, zog Berger ein ruhigeres Leben in der Heimat vor. Ihrem 65. Geburtstag blickt die stets charmante Rothaarige gelassen entgegen, groß feiern möchte sie nicht, wie sie verriet: „Willkürliche Einschnitte sind mir verdächtig“, sagt Berger. „Ich sage einfach Danke zum Leben.“

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