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"Sennhaus an der Ach" fixiert

Geschäftsführer Hermann Metzler sieht in Bezau enen idealen Standort.
Geschäftsführer Hermann Metzler sieht in Bezau enen idealen Standort. ©Annemarie Kaufmann
Bilder vom neuen Standort

Nach jahrelanger Standortsuche wird das neue Sennhaus der Alpenkäse Bregenzerwald Sennerei eGen in Bezau errichtet.

Bezau. Nun ist es fix. Das neue Sennhaus der Alpenkäse Bregenzerwald Sennerei eGen (eingetragene Genossenschaft) wird am geplanten Standort an der Ach, südlich vom Gewerbegebiet, realisiert. Auf der gestrigen Sitzung der Bezauer Gemeindevertretung stand die Umwidmung der 9000 m² umfassenden Fläche auf der Tagesordnung. “Es wurde einstimmig beschlossen, die Freifläche Landwirtschaft in eine Sonderfläche Sennerei umzuwidmen”, erklärt Bezaus Bürgermeister Georg Fröwis. “Das Sennhaus an der Ache wird sowohl für Bezau als auch für die Landwirtschaftsbetriebe in der Region eine große Bereicherung darstellen”, ist der Gemeindechef überzeugt.

Zentraler Standort

Die Alpenkäse Bregenzerwald Sennerei eGen ist eine Genossenschaft, die sich aus den Betrieben Sennnerei Schwarzenberg, Sennerei Au-Argenau, Alma und Alpenkäse GmbH zusammengeschlossen hat. Die Koalition erfolgte im September 2010. Derzeitiger Standort ist Schwarzenberg. Die Genossenschaft hat derzeit 500 Mitglieder, davon sind 222 aktive Milcherzeuger mit rund 2.500 Kühen. Weitere Mitglieder sind Alpen, Landwirte aus anderen Regionen sowie einige landwirtschaftliche Genossenschaften. Die Milchlieferanten stammen aus den Gemeinden Au, Bezau, Bizau, Damüls, Egg, Mellau, Reuthe und Schwarzenberg und somit ist Bezau für Geschäftsführer Hermann Metzler ein zentraler Standort.

Schnittkäsekeller

Der Bregenzerwald, eine traditionell silofreie Region, zählt zu den größten geschlossenen Gebieten, in denen heute noch keine Silage gefüttert wird. In der Sennerei Schwarzenberg werden täglich zwischen 15.000 und 45.000 kg Heumilch zu Käse und Butter verarbeitet. Insgesamt werden aus knapp 10 Millionen kg Milch jährlich rund 450 Tonnen Bergkäse, 550 Tonnen Schnittkäse und 100 Tonnen Butter erzeugt. Die Produktionsbedingungen in Schwarzenberg sind nicht ideal. Laut Metzler sind beim bestehenden Sennereigebäude die Kapazitäten erschöpft, erweitert werden könne nicht. “Uns fehlen die Räumlichkeiten. So muss beispielsweise der Schnittkäse nach Hard in einen angemieteten Schnittkäsekeller transportiert werden”. In Bezau soll ein eigener Schnittkäsekeller errichtet werden, den sich auch die beteiligte Sennerei Langenegg zunutze machen will.

Biomasseheizwerk

Derzeit werden Entwürfe zum Neubau ausgearbeitet. Bis in spätestens zwei Monaten sollen diese dem Aufsichtsrat und den Genossenschaftsmitgliedern zur Beschlussfassung vorgelegt werden. “Wir wissen, welchen Käse wir erzeugen wollen, dementsprechend muss die Konzeption aussehen”, betont der Geschäftsführer. Mit dem Bau des neuen Hauses, dessen Kosten auf 8 Millionen Euro geschätzt werden, soll einer Abwanderung der Wertschöpfung in der Region auf genossenschaftlicher Basis entgegen gewirkt werden. “Wir werden die Silofreiheit erhalten und für die Zukunft brauchbare Lösungen finden”, ist Metzler überzeugt. Um der Nachhaltigkeit in der Land- und Forstwirtschaft besonderen Ausdruck zu verleihen, soll in das neue Gebäude ein eigenes Biomasseheizwerk integriert werden. “So haben die Genossenschaftsmitglieder die Möglichkeit, eigenes Holz als ökologischen Brennstoff einzubringen”. Noch für dieses Jahr wird eine Baubewilligung angestrebt. Ein Zeitplan sei aber derzeit noch schwer zu definieren, so Metzler. AK

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