Seniorenbund kritisiert Verschiebung von Innovationsfonds
Wie am Wochenende bekannt wurde, werden die für 2026 vorgesehenen Mittel aus dem mit 50 Mio. Euro dotierten Fonds zur Digitalisierung der Pflege aufgrund der budgetären Situation kurzfristig doch nicht fließen. "Die zusätzlichen Mittel wurden im Regierungsprogramm angekündigt und im Finanzausgleich dafür reserviert", betonte die Seniorenbundpräsidentin nun. Das Geld sei dringend notwendig, um die Digitalisierung in der Pflege nachhaltig voranzutreiben, damit das Pflegepersonal von Bürokratie entlastet werden kann und mehr Zeit für die Pflegebedürftigen hätte. Auch die bevorstehende Anbindung an ELGA sei ohne diese Mittel schwer umzusetzen, so Korosec. Leidtragende seien die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Beschäftigten im System.
Pflegeeinrichtungen unter finanziellem Druck
"Zutiefst irritiert" über die Budgetstreichung zeigte sich auch der Interessenverband der Arbeitgeberverbände der Freien Wohlfahrt" (IAFW). "Diese Entscheidung sendet ein besorgniserregendes Signal für die Zukunft der Pflege", kritisierte die Vorsitzende Jana Bockholdt in einer Aussendung. Die unerwartete Absage setze die ohnehin finanziell angespannten Pflegeeinrichtungen weiter unter Druck. Die Umsetzung wichtiger Projekte wie der elektronischen Pflegedokumentation würde ohne die Förderung nun erheblich erschwert.
Kritik an der Verschiebung übte außerdem die Pflegeheim-Dachorganisation Lebenswelt Heim Bundesverband. "Wir bitten die Regierung, Wort zu halten und die Digitalisierung im Gesundheitsbereich ziel- und zielgruppenorientiert zu fördern", appellierte der Präsident des Bundesverbandes, Jakob Kabas, in einer Aussendung. Gleichzeitig müssten die Pflegeheime bis Ende 2026 zumindest einen Vorvertrag dazu abschließen, dass sie bis Ende 2027 an die elektronische Gesundheitsakte ELGA angeschlossen sind. Dazu hätten sie bereits "tief in die Tasche greifen" müssen.
(APA)