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Seltener Albino-Hai sorgt für wissenschaftliches Aufsehen

Der orangefarbene Ammenhai, der vor der Küste Costa Ricas gefangen wurde, gilt laut Wissenschaftlern als erster dokumentierter Fall von Albino-Xanthochromie bei einem Knorpelfisch.
Der orangefarbene Ammenhai, der vor der Küste Costa Ricas gefangen wurde, gilt laut Wissenschaftlern als erster dokumentierter Fall von Albino-Xanthochromie bei einem Knorpelfisch. ©Screenshot X/Canva
Vor der Küste Costa Ricas haben Sportfischer einen ungewöhnlich gefärbten Hai gefangen. Nun haben Wissenschafter die Ursache für seine auffällige Pigmentierung analysiert und publiziert.

Im Sommer 2024 entdeckten Sportangler vor der Küste Costa Ricas einen orangefarbenen Ammenhai. Das etwa zwei Meter lange Tier wurde in einer Tiefe von 37 Metern nahe dem Nationalpark Tortuguero gefangen und später wieder freigelassen. Fotos des Fangs verbreiteten die Fischer über soziale Medien mit der Frage, ob jemand ein solches Tier bereits gesehen habe.

Diagnose: Albino-Xanthochromie

Forscher aus Costa Rica, Brasilien und Venezuela untersuchten daraufhin das Bildmaterial und veröffentlichten ihre Analyse nun im Fachjournal "Marine Biodiversity". Der Hai zeige eine intensive gelb-orange Pigmentierung sowie weiße Augen – beides deutliche Anzeichen für eine seltene Kombination zweier genetischer Besonderheiten: Albinismus und Xanthismus.

Normalerweise sind Ammenhaie gelb-braun, grau oder rötlich gefärbt. Bei Xanthismus fehlen dem Tier die dunklen Pigmente (Melanine), wodurch gelbliche bis rötliche Farben überwiegen. Die weißen Augen wiederum sind ein klassisches Merkmal des Albinismus.

Einzigartiger Fall

Laut den Forschern handelt es sich um den ersten dokumentierten Fall von Albino-Xanthochromie bei einem Knorpelfisch. "Dieser einzigartige Befund legt nahe, dass Xanthismus das Überleben dieser Art nicht behindert", schreiben sie.

Die Entdeckung wirft zugleich Fragen zur genetischen Vielfalt und möglichen Veränderungen in der Population auf: "Ist dies ein Einzelfall, oder könnte es auf einen neuen genetischen Trend in der lokalen Population hindeuten?" Weitere Studien sollen nun klären, ob es sich tatsächlich um eine einmalige Mutation handelt – oder ob sich in den Tiefen des Ozeans künftig ähnliche Tiere finden lassen.

(VOL.AT)

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