Die Unterwasser-Bilder ermöglichten neuartige Erkenntnisse über eines der komplexesten und unbekanntesten Meeresökosysteme der Welt, sagte Verena Tunnicliffe von der Universität Victoria in Kanada. “Einst war der Grund des Ozeans mit gestielten Seelilien bedeckt, die nun aber selten vorkommen”, erklärte Tunnicliffe. Während der jüngsten Expedition sei jedoch eine große Anzahl dieser Stachelhäuter entdeckt worden.
Auch die Größe der entdeckten Asselspinnen, die gewöhnlich 2,5 Zentimeter lang werden, sei ungewöhnlich gewesen. “Sie waren riesig und maßen über 20 Zentimeter,” sagte Tunnicliffe. Bei der Expedition, an der indonesische und amerikanische Schiffe beteiligt waren, erforschten die Wissenschafter mit Hilfe eines ausgeklügelten Radarerfassungssystems auf dem Meeresboden eine Fläche von fast 54.000 Quadratkilometern.
Die neu entdeckten Frösche auf Borneo, kaum größer als eine Erbse, leben in und in der Nähe von fleischfressenden Pflanzen. Gemeinsam mit seinem deutschen Kollegen Alexander Haas sei er bei einer Feldforschung im malaysischen Staat Sarawak 2006 auf die winzige Tierart gestoßen, sagte Indraneil Das, Wissenschafter an der Universität Malaysia Sarawak, am Donnerstag. “Für Biologen ist das eine Seltenheit.”
Die Frösche wurden nach den Pflanzen, in deren Umfeld sie leben, “Microhyla nepenthicola” genannt. Die fleischfressenden Pflanzen töten zwar Insekten wie Ameisen, schaden den Fröschen aber nicht. In der Flüssigkeit in den Pflanzen wachsen sogar Kaulquappen. Ausgewachsene männliche Tiere sind laut Das zwischen 10,6 und 12,8 Millimeter groß.
Das und Haas, der am Biozentrum Grindel und Zoologisches Museum in Hamburg arbeitet, stellten ihren Fund nach Abschluss ihrer Forschungsarbeiten in der Fachzeitschrift “Zootaxa” vor. Einem malaysischen Museum waren die Frösche bereits bekannt – sie wurden aber fälschlicherweise als Jungtiere einer anderen Art bestimmt.