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Selbstmordattentat auf Moskauer U-Bahn

Bei einer Explosion in der U-Bahn von Moskau sind heute nach Angaben von Rettungskräften etwa 40 Menschen getötet worden. 100 weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Nach ersten Erkenntnissen sprengte sich eine Selbstmordattentäterin in die Luft. Politiker brachten den Anschlag mit der bevorstehenden Präsidentenwahl am 14. März in Verbindung

Sprengkraft von 1 Kilo TNT

Die Bombe wurde auf der Fahrt ins Stadtzentrum im Tunnel zwischen zwei Stationen gezündet. Sie habe die gewaltige Sprengkraft von einem Kilo TNT gehabt, meldete die Nachrichtenagentur Interfax. „Diese Aktion verschärft die Lage vor der Wahl”, sagte der Parteivorsitzende der radikalen LDPR, Wladimir Schirinowski.

Am Ausgang der Awtosawodskaja-Station herrschte in der Früh Chaos, besorgte Menschen suchten verzweifelt nach ihren vermissten Angehörigen. „Meine Tochter ist da drin!”, schrie eine etwa 50-jährige Frau unter Tränen. Überall lägen Leichenteile und es sei sehr schwer, die Opferzahl zu ermessen. „Es war ein Anschlag”, sagte Polizeisprecher Kirill Masurin.

Großfeuer

Im Tunnel entstand ein Großfeuer. Feuerwehr und Notärzte eilten mit 50 Einsatzfahrzeugen in die Nähe des Explosionsortes beim Bahnhof Pawelezkaja. Retter brachten mehr als 700 Fahrgäste in Sicherheit. Die Polizei löste eine Großfahndung nach möglichen Helfern der mutmaßlichen Attentäterin aus.

Zusammenhang mit Präsidentenwahl?

Bereits kurz vor der Präsidentenwahl im Juni 1996 hatte es einen schweren Anschlag auf die Moskauer U-Bahn geben. Bei der Explosion einer Bombe kamen damals vier Reisende ums Leben, ein Dutzend weitere wurden verletzt. Im vergangenen Jahr hatten sich Frauen tschetschenischer Herkunft auf einem Moskauer Freiluft-Konzert sowie neben der Staatsduma in die Luft gesprengt und dabei insgesamt 19 Menschen getötet.

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