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Selbstmordanschlag in Jerusalem: 18 Tote

Bei einem palästinensischen Selbstmordanschlag auf einen israelischen Linienbus sind am Dienstagabend in Jerusalem mindestens 18 Menschen getötet und 130 verletzt worden.

Der palästinensische Selbstmordanschlag mit mindestens 18 Toten in Jerusalem hat den Nahostfriedensprozess vorerst unterbrochen. Israels Ministerpräsident Sharon stellte sämtliche Kontakte mit den Palästinensern ein. Der palästinensische Regierungschef Abbas brach ebenfalls sämtliche Kontakte zu den radikalen Organisationen Hamas und Islamischer Jihad ab, die sich beide zu dem Anschlag bekannten.

Bei dem Selbstmordanschlag auf einen mit orthodoxen Juden besetzten Linienbus waren am Dienstagabend im Zentrum von Jerusalem mindestens 18 Israelis getötet und mehr als 130 zum Teil schwer verletzt worden. Der voll besetzte Bus war auf dem Weg von der Klagemauer in der Altstadt Jerusalems in den Westteil der Stadt, als sich im Stadtteil Shmuel Hagai die Explosion ereignete.

In einem Bekenneranruf bei der Nachrichtenagentur AP erklärte der Islamische Jihad, der Anschlag sei eine Vergeltung für die Tötung seines Führungsmitglieds Mohammed Sider durch israelische Truppen in der vergangenen Woche. Auf Flugblättern, die die Hamas in Hebron verteilte, wurde jedoch deren 29-jähriger Sympathisant Raid Abdel- Hamed Mesk als Täter genannt.

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Tat stoppte die Regierung in Jerusalem die für diese Woche vereinbarte Übergabe der Städte Kalkilia und Jericho an die Palästinensische Autonomiebehörde. Der israelische Botschafter bei der UNO nannte den Anschlag „möglicherweise den Todesstoß für den Friedensprozess“.

Abbas verurteilte den Anschlag als „fürchterliche Tat, die den Interessen des palästinensischen Volkes nicht dienlich sein kann.“ Ein Mitarbeiter der palästinensischen Autonomiebehörde kündigte an, in den kommenden Tagen würden die palästinensischen Sicherheitskräfte „Aktionen“ gegen Hamas und islamischen Jihad unternehmen.

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