Der bulgarische Grenzschutz hat davor gewarnt, illegal eingereiste Migranten auf eigene Faust festzuhalten. “Festnahmen erfolgen in Bulgarien nur durch die Polizei”, erklärte Grenzschutzchef Antonio Angelow am Montag im Privatsender bTV.
Flüchtlinge in Bulgarien im Wald festgehalten und gefesselt
Hintergrund ist eine Reihe von Aktionen durch Freiwilligengruppen im Grenzgebiet zur Türkei. Diese sollten die Polizei anrufen, wenn sie illegal Eingereiste sichten, und diese nicht festnehmen, sagte Angelow. Die “Flüchtlingsjäger” stellen gerne Fotos von festgehaltenen Migranten ins Internet. Für Aufregung sorgte am Montag eine solche “Festnahme” im Raum Burgas in Südostbulgarien.
Video machte im Internet die Runde
Auf einem Video, das durch bTV verbreitet wurde, sieht man Flüchtlinge, die im Wald gezwungen wurden, sich auf den Bauch zu legen. Ihre Hände waren am Rücken mit Kabeln gefesselt. “Euronews” teilte via YouTube das Video, auf dem das Vorgehen der Flüchtlingsjäger zu sehen war.
Flüchtlingsjäger handeln mit ihrer Menschenjagd gesetzeswidrig
“Diese Handlungen sind milde ausgedrückt gesetzeswidrig”, kritisierte Grenzschutzchef Angelow. Die Menschenrechtsorganisation Helsinki-Komitee in Sofia hat die Staatsanwaltschaft bereits auf einen ähnlichen Fall von Selbstjustiz hingewiesen.
(apa/red)