In dieser Funktion versucht die vierfache Mutter, Seilschaften für Frauen zu knüpfen. Sie so weit zu stärken, dass es ihnen selbst ein Anliegen wird, sich einzubringen. Denn: Es ist wichtig, dass wir die Gesellschaft mitgestalten.
Stärke vermitteln
Kämpfen, kämpfen, kämpfen. Seit mehr als hundert Jahren sind die Frauen am Kämpfen. Für ihre Rechte, für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Auch deshalb habe der Internationale Frauentag nach wie vor seine Berechtigung. Abgesehen davon gebe es immer noch Millionen von Frauen, denen es schlecht gehe. Mit ihnen dürfen wir uns ruhig solidarisieren, sagt Kiki Karu. Für ihre Geschlechtsgenossinnen hierzulande sieht sie viel erreicht. Etwa das Wahlrecht und die Gleichstellung. Letztere zumindest dem Gesetz nach.
Karu hat auch den Eindruck, dass sich Frauen mittlerweile mehr zutrauen. Sie selbst fühlt sich als Gemeindepolitikerin durchwegs anerkannt. Das eine oder andere nachsichtige Lächeln, das Kollegen verschenken, hakt Kiki Karu in den meisten Fällen schlicht und einfach als Neckerei ab. Sie hat schon den Eindruck, dass die Männer unsere Arbeit schätzen. Dieses Bewusstsein weiter zu tragen ist ein Ziel, welches das vom Frauenreferat des Landes initiierte Frauennetzwerk Vorarlberg verfolgt.
Fit für den Alltag
Dabei wurde das Land in neun Regionen unterteilt. Acht sind bereits durch das Netzwerk erfasst. In vielen Gemeinden gibt es Frauensprecherinnen, die schauen, was man für Frauen tun kann. Daraus haben sich inzwischen Informationsveranstaltungen zu den verschiedensten Themen entwickelt. Sie sollen Frauen fit für den Alltag machen. Der Bogen spannt sich von rechtlichen Aspekten bis hin zur Gesundheit. Wenn ich Freude am Leben habe und mich stark fühle, bin ich auch körperlich gesünder, heißt die einfache Formel. Laut Karu werden solche Angebote gut angenommen. Was die Frauen daraus machen, muss ihnen überlassen bleiben, stellt sie auch klar.
Unter einem Hut
Ob Hausfrau oder zusätzlich berufstätig: Wir können beides nebeneinander stehen lassen, meint Kiki Karu. Und bringt mit der Feststellung, dass es hin und wieder befriedigender ist, in einer Firma zu arbeiten, dafür bezahlt zu werden und vielleicht auch einmal ein Lob vom Chef zu bekommen oder selbst Chefin zu sein alles unter einen Hut.
ZUR PERSON
Kiki Karu