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Sehnsucht nach Paris - Trailer und Kritik zum Film

Komplimente, Aufmerksamkeiten, Zärtlichkeiten - wer sehnt sich nicht danach? In "Sehnsucht nach Paris" (ab Freitag im Kino) spielt Isabelle Huppert eine Frau, die mit Mitte 50 mehr vom Leben will als ihren eintönigen, lieblos-eingespielten Ehealltag.

Unter einem Vorwand fährt sie nach Paris und stürzt sich in ein romantisches Abenteuer. Doch ihr Mann schöpft Verdacht und reist ihr heimlich nach.

Sehnsucht nach Paris – Geschichte

Während Brigitte die Freiheit in vollen Zügen genießt, geht Xavier (Jean-Pierre Darroussin) durch die Hölle. Am Ende müssen beide entscheiden, was Liebe, Vertrauen und gemeinsame Erinnerungen nach so vielen Jahren noch wert sind. Regisseur Marc Fitoussi ist ein amüsantes Porträt eines Ehepaares gelungen, das nur noch nebeneinander herlebt – hervorragend gespielt von Huppert und Darroussin.

Während der Rinderzüchter Xavier nur seine Zuchtbullen im Kopf hat, wird Brigitte immer unzufriedener. Als ihr Mann schläft, schleicht sie sich ins Nachbarhaus auf eine Studentenparty. Dort trifft sie den jungen Stan (Pio Marmai) aus Paris, ein heftiger Flirt beginnt. Brigitte beschließt: Sie muss Stan wiedersehen. Bei ihrem heimlichen Besuch in Paris trifft Brigitte auch den charmanten Jesper (sehenswert: Michael Nyqvist), der ebenfalls hingerissen ist von ihr.

Sehnsucht nach Paris  – Kritik

Jean-Pierre Darroussin ist wunderbar als einsilbiger Ehemann, der nie auf die Idee käme, seine Frau könnte leiden. Wenn er ihr vor dem Einschlafen einen Kuss aufdrückt, meint er das wirklich ernst, doch liebevoll ist er nicht. Sie ist einfach da, so wie die Möbel im Haus. Oft ist er sogar genervt, etwa wenn sie ihm Grilltofu serviert. “Bist du jetzt völlig übergeschnappt?” wirft er ihr an den Kopf. Brigitte reagiert leidenschaftslos und kontert mit schnippischen Bemerkungen. Huppert verleiht Brigitte eine interessante Vielschichtigkeit: Hier die Gattin, die stolz für ein Erinnerungsfoto mit dem preisgekrönten Zuchtbullen posiert. Dort die geheimnisvolle Schöne, die fremde Männer mit verschmitztem Charme verzaubert.

Der Film beschwört die typisch französische Leichtigkeit, hat aber auch eine klare Botschaft: Schuld an einer Ehekrise sind meist beide. Vor allem, wenn keiner mutig genug ist, nach den Wünschen, Gefühlen und unerfüllten Sehnsüchten des Menschen zu fragen, mit dem man ja eigentlich bestens vertraut sein sollte.

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(APA)

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