Sehnsucht nach der Figur

Bildhauer Josef Lang zeigt im Villa Falkenhorst-Park überdimensionale Holzfiguren.
AMP Die Vernissage ist für heute Donnerstag, 30. Juni um 19 Uhr angesetzt. Seine Figuren haben bereits im Park der Villa Falkenhorst Platz genommen und warten auf ihr Publikum. Aus drei bis vier Meter hohen, mehrere Tonnen schweren Eichenstämmen arbeitet der in München als Freischaffender werkende Bildhauer Josef lang imposante personenbezogene Monumente heraus. Die Motorsäge dient ihm dazu als Hauptwerkzeug. Farbe und Pinsel geben den Figuren zusätzlich Kontur. Teils naiv, verschämt, verlegen, keinem Schönheitsideal nacheifernd stehen sie da und lassen den Betrachter innehalten, laden ein, sie zu umgehen, zu berühren.
Mensch als Thema
Der Mensch war schon immer Thema von Josef Lang. “Während seiner Ausbildung wurde viel Wert auf Naturstudien gelegt”, heißt es in der Biografie des 64-Jährigen. Langs Holzarbeiten zeichnen sich durch klare, einfache Schnitte aus. Die Bearbeitungsspuren der Säge geben der Figur zusätzlichen Reiz. “Ich arbeite nicht in Fragmenten. Meine Figuren müssen als Ganzes wahrgenommen werden”, legt Lang Wert darauf, möglichst aus einem Stamm herauszuarbeiten. Um festzustellen, welche Figur in einem Stamm verborgen ist, nimmt er mit einem Krahn in seinem Atelier Maß, um zu schauen, was Platz hat, was drin ist und was der Stamm hergibt.
Jeder Figur seine Farbe
Die im aufgerissenen, rauen Zustand befindliche Oberfläche der “hülzernen Lebewesen” überzieht Lang monochrom mit einer von ihm der Figur zugeordneten Farbe. Dadurch behaupten sich die Figuren im Raum umso deutlicher. So entsteht auch im Villapark eine spannungsgeladene Wechselwirkung. Josef Lang ist es wichtig, dass seine Werke die Arbeit eines Menschen widerspiegeln und dass man erkennt, welche “Spuren” der Künstler bei seiner Arbeit hinterlassen hat.