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Seegrotte: Technischer Defekt war schuld

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Menschliches Fehlverhalten bei dem Unglück in der Seegrotte kann ausgeschlossen werden - ein Schwimmkörper des Bootes dürfte plötzlich nachgegeben haben.

Ein technischer Defekt dürfte das Unglück in der Seegrotte Hinterbrühl (Bezirk Mödling) am Montag ausgelöst haben. Laut Oberst Franz Polzer, Leiter der Kriminalabteilung Niederösterreich, könnte es Probleme mit einem der drei Schwimmkörper des Bootes gegeben haben. Fehlverhalten der Passagiere oder des Zillenführers sei hingegen auszuschließen.

Keiner außergewöhnlichen Vorkommnisse

Bevor das Boot in Sekundenschnelle umkippte und die Menschen hinaus geschleudert wurden, gab es nach Aussagen aller 24 Überlebenden keinerlei außergewöhnlichen Vorkommnisse. Die Passagiere saßen ruhig auf beiden Seiten. Die festgestellte Rechtslastigkeit versuchte der Bootsmann auszugleichen, indem er leicht nach links rutschte. Es kam aber nicht zu einer plötzlichen Fehlbelastung.

Passagiere drückten Boot bei Flucht nach unten

In der letzten Linkskurve schlug das Boot plötzlich nach rechts um. Auf dieser Seite saßen laut Polzer auch alle Opfer. Sie waren dann unter Wasser in dem durch die Seitenverstrebungen begrenzten Raum gefangen. Zusätzlich dürften in der Paniksituation die übrigen Passagiere bei ihren Versuchen, an Land zu kommen, sich oben am Rumpf angehalten bzw. dadurch von oben auf das Boot gedrückt haben. Der Zillenführer versuchte selbst unmittelbar nach dem Unglück, das Boot aufzustellen, was auf Grund des Gewichtes von 1.500 Kilogramm weder ihm noch den eintreffenden Feuerwehrleuten gelang.

Boot war nicht überbelastet

Das Boot wurde laut Polzer vor knapp einem Jahr seitens der zuständigen Abteilung der Landesregierung einer großen kommissionellen Überprüfung unterzogen. Ein vom Landesgericht Wiener Neustadt zu bestellender Sachverständiger soll die technische Seite nun genau unter die Lupe nehmen. Die KA-Tatortgruppe hat auch die Gewichtsfrage geprüft: Die Nutzlast beträgt laut Polzer knapp 2,5 Tonnen, das Gesamtgewicht der Passagiere rund zwei Tonnen. Das Boot war also nicht überbelastet.

Reisegruppe tritt Heimreise an

Jene Reisegruppe, die das Bootsunglück in Hinterbrühl traf, wird am Dienstag Abend wieder in Deutschland erwartet, erklärte der Reiseveranstalter Hubert Wirtz aus Würselen. Er zeigte sich erschüttert über die Tragödie: „Das ist für mich unbegreiflich.“ Das Reisebüro biete alle 14 Tage einwöchige Abstecher nach Wien an, ein fixer Bestandteil des Programms sei die Seegrotte in Hinterbrühl, sagte Wirtz: „Ich bin da selbst schon mitgefahren. Wir fahren seit 20 Jahren dahin.“

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    Redaktion: Birgit Stadtthaler

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