Sechs Tote bei Selbstmordattentat in Moskau
14 Passanten wurden mit Knochenbrüchen und Schnittverletzungen in Krankenhäuser gebracht. Die Umstände der Tat in etwa 150 Metern Entfernung vom Parlamentsgebäude deuteten auf eine tschetschenische Spur hin.
Nach Angaben von Passanten hatten sich eine oder zwei verdächtige Frauen kurz vor der Explosion erkundigt, wo das Gebäude der Staatsduma sei. Unter den Toten war eine Terroristin, die einen Sprengstoffgürtel trug. Berichte über eine zweite Terroristin unter den Toten wurden am Nachmittag dementiert. Im Tagesverlauf schrieb die Polizei eine weitere Frau kaukasischen Aussehens im Alter von 40 bis 45 Jahren zur Fahndung aus. Sie soll möglicherweise die Sprengladung am Körper ihrer Komplizin ferngezündet haben.
Befürchtungen der Polizei, am Tatort vor einem Luxushotel im Moskauer Stadtzentrum befänden sich noch weitere, nicht detonierte Sprengsätze, bestätigten sich nicht. Zum Zeitpunkt der Explosion hielten sich mehrere Mitglieder einer Europaratsdelegation im Hotel National auf. Niemand von ihnen sei verletzt worden, teilte die Vertretung des Europarats in Moskau mit.
Der Oberbürgermeister von Moskau Juri Luschkow sagte, die Bombe sei offenbar früher als geplant detoniert. Dies war nicht der Ort, an dem die Selbstmordattentäter ihren Anschlag verüben wollten, betonte Luschkow. Der Zugang zum Parlament wird von bestens ausgerüstetem Wachpersonal mit Metalldetektoren überwacht. Der nach einer Bombenwarnung vorübergehend geräumte Kiewer Bahnhof in Moskau wurde am frühen Nachmittag wieder geöffnet.