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Sechs ORF-Moderatoren, die den Sprung in die Politik wagten

Mehrere ehemalige ORF-Redakteure wechselten in die Politik.
Mehrere ehemalige ORF-Redakteure wechselten in die Politik. ©APA/Georg Hochmuth (Themenbild)
Immer wieder bemühen sich ehemalige Journalisten und Moderatoren um einen Platz in der Politik. Aktuellstes Beispiel ist der Vorarlberger Christoph Waibel, der für die FPÖ kandidiert. Der Wechsel vom objektiven Beobachter und Berichterstatter zum subjektiven Sprachrohr einer Partei gelingt mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.

Noch im Jänner – nach der Bekanntgabe der Kandidatur von Eugen Freund für die SPÖ – forderte der Generalsekretär der FPÖ Harald Vilimsky, für ausgeschiedene ORF-Redakteure, die eine politische Karriere anstreben, eine Abkühlphase. Er befürchtete, dass die Nachrichtenmoderatoren an Glaubwürdigkeit verlieren, “wenn die Zuseher befürchten müssen, ihn am nächsten Tag als Politiker vorgesetzt zu bekommen”.

Am Dienstag teilte die FPÖ Vorarlberg unter der Führung von Dieter Egger mit, dass der ehemalige “Vorarlberg heute”-Moderator Christoph Waibel nun für die FPÖ kandidiere. Waibel gab sein Ausscheiden beim ORF vor zehn Tagen, am 18. Mai, bekannt.

Aber Christoph Waibel ist nicht der einzige ehemalige ORF-Moderator, der sein Glück in der Politik suchte:

Ursula Stenzel

APA/Pfarrhofer
APA/Pfarrhofer ©Foto: APA/Pfarrhofer

Als Nachrichtensprecherin der “Zeit im Bild” wurde sie österreichweit bekannt. Von 1999 bis 2006 war sie Mitglied des Europäischen Parlaments und Delegationsleiterin der ÖVP in Brüssel. Im Oktober 2005 erzielte die ÖVP mit Stenzel einen deutlichen Erfolg bei der Wahl zur Bezirksvorstehung des ersten Wiener Gemeindebezirks. Seitdem bekleidet Stenzel das Amt der Bezirksvorsteherin des ersten Wiener Gemeindebezirks.

Josef Broukal

AP/Hans Punz
AP/Hans Punz ©Foto: AP/Hans Punz

Von 2002 bis 2008 war Josef Broukal, ebenfalls ehemaliger Moderator der ZiB, Abgeordneter für die SPÖ zum Nationalrat. Aufgrund von Rivalitäten mit dem Vorsitzenden Alfred Gusenbauer und gescheiterten Regierungsverhandlungen bekleidete er lange Zeit keine wichtige Stelle in der Bundespartei und auch seine Ministerambitionen konnte er nicht verwirklichen.

Karin Resetarits

APA/Franz Neumayr
APA/Franz Neumayr ©Foto: APA/Franz Neumayr

Auch Karin Resetarits war lange Zeit bei der Nachrichtensendung ZiB beschäftigt. Bei der Europawahl 2004 zog sie an zweiter Stelle auf der Liste Dr. Martin in das EU-Parlament ein. Nach nur einem Jahr wechselte sie 2005 zu den Liberalen der ALDE und zum Liberalen Forum. In Salzburg trat Resetarits als Spitzenkandidatin bei der Nationalratswahl 2008 an – ohne Erfolg.

Eugen Freund

APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth ©Foto: APA/Georg Hochmuth

Seine Karriere beim ORF-Fernsehen begann 1986: Anfangs moderierte er die ZiB, von 1998 bis 2001 war er für den ORF als Korrespondent in Washington D. C. tätig und 2011 kehrte er wieder zur ZiB zurück. Mitte Jänner 2014 wurde bekannt, dass Freund zum Spitzenkandidat der SPÖ zur EU-Wahl 2014 nominiert wurde. Die Partei konnte ein kleines Plus bei den Wählerstimmen verzeichnen.

Martina Rüscher

WAWO/Kuzmanovic
WAWO/Kuzmanovic ©Foto: WAWO/Kuzmanovic

Seit Sommer 2005 war Martina Rüscher die Stimme des ORF-“Radio-Frühschoppen”. Nachdem ihre Kandidatur für die ÖVP bei der Vorarlberger Landtagswahl im September 2014 bekannt wurde, beendete der ORF die Zusammenarbeit.

Christoph Waibel

Auch die FPÖ hat mit der Listenerstellung für die Landtagswahl 2014 begonnen. Der ehemalige “Vorarlberg heute”-Moderator Christoph Waibel kandidiert auf der Bezirksliste Dornbirn für die FPÖ an vierter Stelle. Mitte Mai 2014 verkündete der Moderator, dass er den ORF mit Ende des Monats verlassen werde.

(red.)

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