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Sechs Obdachlose binnen zehn Tagen in Mailand erfroren

In Mailand sind innerhalb von zehn Tagen sechs Unterstandslose erfroren. Bei den Opfern handle es sich mehrheitlich um illegale Immigranten, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica". Obdachlose Immigranten weigern sich oft, in Schlafsälen der Caritas zu übernachten. Sie haben Angst, identifiziert und ausgewiesen zu werden. In diesem und im vergangenen Winter habe es 90 Kältetote gegeben.

70 Prozent seien Ausländer, berichtete “La Repubblica”.

In Mailand leben 1.600 Obdachlose, 400 davon schlafen auf der Straße, die anderen in öffentlichen Schlafsälen. “Hier sind die Bedingungen nicht ideal. Es wird viel gestohlen und die hygienische Lage lässt zu wünschen übrig. Daher meiden viele Obdachlose diese Unterkünfte”, sagte Mario Furlan, Gründer der Organisation “City Angels”, die sich um die Obdachlose in Mailand kümmert. Die Stadt Mailand wird beschuldigt, nicht genug gegen soziale Ausgrenzung zu unternehmen.

Die italienische Regierung plant eine landesweite Zählung der Obdachlosen. Laut einem Gesetzesentwurf, das demnächst im Parlament diskutiert wird, soll das Innenministerium ein Unterstandslosen-Register einführen. Damit sollen alle Betroffenen im Land identifiziert werden, heißt es in dem Entwurf der Regierungspartei Lega Nord.

Laut einer Studie leben 18.000 Obdachlose in Italien, 80 Prozent sind Männer. 70 Prozent sind jünger als 50 Jahre. Die Hälfte der Obdachlosen in Italien leben seit mindestens drei Jahren auf der Straße. 17,8 Prozent sogar seit über zehn Jahren.

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