Sebrle bleibt Mösle-Matador
Der nächste 9000-Punkte-Zehnkampf lag beim Hypobank-Meeting in der Luft. Am Ende fehlten 226 Zähler auf den eigenen Weltrekord, aber der Tscheche deutete beim 8800-Punkte-Wettkampf im Mösle an, dass die Haltbarkeit der 9026-Bestmarke sehr begrenzt zu sein scheint.
“Ich habe am ersten Tag einen Fehler gemacht”, gestand Sebrle nachher: “Da habe ich nur an den Weltrekord gedacht.” Über Nacht ordnete und änderte er seine Gedanken und Strategien, schaute nur mehr von Disziplin zu Disziplin – und lief sofort wieder zu großer Form auf. Mit verbesserten Leistungen über die Hürden, im Diskus und im Stabhochsprung deutete er an, wozu er mit einem stabilen ersten Tag fähig ist. Im Speerwurf musste er der Aufholjagd Tribut zollen, im 1500-m-Finale steckte er zurück- da war eine neue Bestmarke bereits außer Reichweite. Vor allem, weil Seberle im Startbewerb nicht optimal aus den Blöcken gekommen war und sich die Unsicherheit, aber auch der Weltrekord-Druck, auf die weiteren Bewerbe übertrug.
Im Schatten von Sebrle leisteten Tom Pappas und Alexander Yurkov Großes. Der Amerikaner verbesserte seinen persönlichen Rekord um 116 Zähler und freute sich nachher: “Ein großartiger Wettkampf mit einem tollen Publikum – ich will nächstes Jahr wieder dabei sein.”
Wie erwartet einen starken ersten Tag legte William Frullani hin. Der Mann aus Bologna reihte sich nach fünf Disziplinen hinter dem Führenden Sebrle ein, konnte aber auf der zweiten Zehnkampf-Etappe sein Tempo nicht mehr halten und wurde Achter.