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Südtirol-Wahlen: SVP behauptet sich als Bürgermeisterpartei

Bei den Gemeinderatswahlen in Südtirol hat sich die Südtiroler Volkspartei (SVP) als "Bürgermeisterpartei" behaupten können. Von den 116 Gemeinden des Landes stellt sie in Zukunft zumindest 106 Ortschefs. In drei Städten des Landes (Meran, Brixen und Leifers) gibt es in 14 Tagen eine Stichwahl. Für eine Überraschung sorgte der in Bozen amtierende Mitte-Links-Bürgermeister Luigi Spagnolli, der bereits im ersten Wahlgang die Wiederwahl schaffte.

Mit eingerechnet in das Ergebnis sind auch jene fünf Gemeinden, in denen bereits vor dem Wahltermin am (gestrigen) Sonntag ein Urnengang stattgefunden hat. Keinen SVP-Bürgermeister gibt es in Bozen, Eppan, Toblach, Auer, Branzoll, Pfatten und Salurn. Gegenüber 2005 verlor die SVP damit zwei Ortschefs, neu kamen vier dazu. Zumindest in neun Orten gibt es in den nächsten Jahren Bürgermeisterinnen, bisher waren es vier.

Die Bürgermeisterkandidaten der übrigen Parteien blieben unter den Erwartungen. Die Freiheitlichen schnitten zumindest bei den Mandaten gut ab. Parteichef LAbg. Pius Leitner verwies darauf, dass man in Zukunft in 56 der 116 Gemeinden vertreten sein werde statt in 13 Orten wie bisher. Besser sei das Ergebnis in ländlichen Regionen. Aber auch in Städten wie Sterzing, Bruneck und voraussichtlich auch in Brixen seien die Freiheitlichen in den Gemeinderäten die zweitstärkste Kraft.

Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) relativierte im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung allerdings das Abschneiden der Freiheitlichen. Diese hätten gegenüber den Landtagswahlen nicht sonderlich gut abgeschnitten und “in einigen Gemeinden” Rückgänge hinnehmen müssen. Er habe sich vor allem auch in Bozen mehr von den Freiheitlichen erwartet und sei eigentlich dagegen gewesen, dass die SVP Spagnolli bereits im ersten Walgang unterstütze, sagte er.

Für eine Überraschung sorgte die Bürgermeisterwahl auch in der Pustertaler Gemeinde Toblach, die laut Volksgruppenzählung 85 Prozent deutschsprachige Bevölkerung hat. Dort setzte sich der italienische Bürgermeisterkandidat Giudo Bocher von der “Unabhängigen Liste” gegen zwei SVP-Bewerber durch. In Eppan setzte sich Bürgerlisten-Kandidat Wilfried Trettl gegen den SVP-Kandidaten Rudolf Gutgsell durch. Beide Ortschefs verfügen allerdings über keine Mehrheiten in ihren Gemeindeparlamenten.

SVP-Chef LR Richard Theiner sprach im Hinblick auf den Generationenwechsel – 56 amtierende Bürgermeister hatten nicht mehr kandidiert – von der vermutlich größten Umwälzung auf kommunaler Ebene der letzten 60 Jahre. Das Ergebnis habe er im positiven Sinne nicht für möglch gehalten, auch wenn es einige Wermutstropfen gebe.

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