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Südkorea warnt Nordkorea vor neuer Provokation

Südkorea wird nach den Worten des designierten Verteidigungsministers Kim Kwan-jin im Falle einer neuen Aggression aus Nordkorea sofort Kampfjets gegen das Nachbarland einsetzen. Das Militär werde "gründlich zurückschlagen um sicherzugehen, dass der Feind nicht mehr provozieren kann", sagte Kim am Freitag bei einer Anhörung im Parlament in Seoul. Dazu gehörten definitiv auch Angriffe aus der Luft.
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Die scharfen Töne des früheren Generalstabchefs kamen zehn Tage nach dem nordkoreanischen Artilleriebeschuss der südkoreanischen Insel Yonpyeong im Gelben Meer. Dabei wurden zwei Soldaten und zwei Zivilisten getötet.

Südkoreas Militär hatte das Feuer zwar erwidert, doch wurde ihm und der Regierung vorgeworfen, zu lasch reagiert zu haben. Den Vorwurf Nordkoreas, Südkoreas Militär habe den Angriff provoziert, weist Seoul zurück. Der bisherige Verteidigungsminister Kim Tae-young hatte drei Tage nach der Eskalation der Spannungen zwischen beiden Ländern seinen Rücktritt eingereicht.

Südkorea hätte schon auf den Inselangriff mit Luftangriffen antworten müssen, sagte Kim Kwan-jin. Nach seiner Meinung will Nordkorea keinen umfassenden Krieg riskieren. Dazu gebe es zu viele Unsicherheiten, wie die schwache Wirtschaft des kommunistischen Nachbarlandes und der geplante Machttransfer von Militärführer Kim Jong-il auf dessen Sohn Kim Jong-un.

Die südkoreanischen Streitkräfte planen als Demonstration militärischer Stärke eine Reihe von Artillerieübungen in der nahen Zukunft an verschiedenen Orten des Landes, eingeschlossen Yonpyeong. Medienberichte, wonach die Übungen am kommenden Montag beginnen sollen, bestätigte ein Sprecher des Generalstabs jedoch nicht. Südkorea hatte seine Militärmacht auf den fünf Inseln im Gelben Meer seit dem Angriff deutlich verstärkt. Nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap hat der Norden die Zahl seiner Raketen mit einer Reichweite bis Seoul auf 5.200 aufgestockt.

Vor dem Hintergrund der erhöhten Spannungen auf der koreanischen Halbinsel begannen Japan und die USA am Freitag ihr bisher größtes Militärmanöver. Rund 34.000 japanische und 10.000 amerikanische Soldaten üben an acht Tagen am Boden, in der Luft und auf dem Meer die Abwehr von Raketenangriffen auf Japan. Das benachbarte Südkorea, das ebenfalls ein vor vor zwei Tagen beendetes Manöver mit den USA im Gelben Meer abgehalten hatte, nahm erstmals mit Militärbeobachtern daran teil. Damit will Tokio seine Solidarität mit Seoul im derzeitigen Konflikt mit Nordkorea unterstreichen.

Das Manöver trage zu einer Stärkung der Zusammenarbeit mit Südkorea und den USA bei, sagte der japanische Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa. Die Übungen richteten sich jedoch gegen kein bestimmtes Land. Bei dem Großmanöver auf Militärstützpunkten in ganz Japan sind auf beiden Seiten zusammen 60 Schiffe, darunter japanische Aegis-Zerstörer, und 400 Flugzeuge im Einsatz. Im Mittelpunkt des Manövers steht das Ziel einer Abwehr eines Raketenangriffs auf Japan.

Auch der atombetriebene US-Flugzeugträger “George Washington” ist an dem Manöver beteiligt. Er hatte kurz zuvor bereits an den viertägigen Marine- und Luftwaffenübungen Südkoreas und der USA teilgenommen. Diese waren fünf Tage nach dem Angriff Nordkoreas auf eine südkoreanische Insel im Gelben Meer begonnen worden und sollten ein Signal der Abschreckung an das kommunistische Nordkorea senden.

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