Unter dem Lärm von unzähligen Vuvuzelas im mit etwa 90.000 Zuschauern ausverkauften Soccer-City-Stadion wollen beide Teams ihre Offensivstärken ausspielen. Die jüngsten Testspielerfolge beider Mannschaften sorgen für das entsprechende Selbstvertrauen. “Wir sind Gastgeber und glauben daran, dass wir jedem Gegner wehtun können”, meinte Südafrikas Tormann Itumeleng Khune. Seit Teamchef Carlos Alberto Parreira die Zügel in der Hand hat, sind die Südafrikaner zwölf Spiele in Folge unbesiegt, der wertvollste Kraftbeweis war das 1:0 bei der Generalprobe gegen Dänemark.
Die Zeiten, in denen sich sogar FIFA-Boss Sepp Blatter besorgt über den sportlichen Zustand der “Bafana Bafana” gezeigt hatte, sind vorbei. Die Kicker haben das Vertrauen des ganzen Landes gewonnen und eine Euphorie ausgelöst. Auch die am Kap verehrten Rugby-Stars, die Springboks, übermittelten vor dem Start genauso wie Volksheld Nelson Mandela und Präsident Jacob Zuma noch einmal ihren Support.
Und die für Nicht-Afrikaner extrem gewöhnungsbedürftigen Vuvuzelas sollen ebenfalls ihren Teil beitragen und die Gegner um den Verstand bringen. “Es besteht kein Zweifel, die Vuvuzelas können unser zwölfter Mann sein”, erklärte Parreira, der die Nummer 83 der FIFA-Weltrangliste – nur Nordkorea ist von den WM-Startern schlechter platziert – auf Vordermann gebracht hat.
Zum dritten Mal wirkt ein afrikanisches Team im ersten Match einer WM mit. In den beiden vorangegangenen Spielen gab es jeweils Sensationen, 1990 besiegte Kamerun Argentinien, 2002 bezwang Senegal Frankreich. Eine derartige Überraschung wäre diesmal ein Sieg Südafrikas keinesfalls, dennoch sehen die Buchmacher die Mexikaner hauchdünn in der Favoritenrolle. Da Mexikos Verteidiger und Kapitän Rafael Marquez wieder voll ins Training eingestiegen ist, können beide Teamchefs aus dem Vollen schöpfen.