Südkorea bekräftigte seine Forderung, dass Nordkorea die Verantwortung für zwei folgenschwere militärische Zwischenfälle im vergangenen Jahr übernehmen und sich entschuldigen müsse. “Unsere Position hat sich nicht nicht geändert”, sagte der Sprecher. Nur wenn sich Nordkorea wegen des Angriffs auf die Insel und der Versenkung eines südkoreanischen Kriegsschiffes verantwortlich zeige, könne es einen Dialog über andere Themen geben.
Es habe Differenzen über die Themen, den Zeitpunkt und die Frage gegeben, auf welcher Ebene die Gespräche stattfinden sollten, sagte der Sprecher. Nordkorea habe gefordert, dass bei den hochrangigen Gesprächen umfassend über Entspannungsmaßnahmen geredet werde.
Bei dem Beschuss der bewohnten Insel Yonpyong, die nahe der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer liegt, waren am 23. November vier Menschen getötet worden. Bei dem Untergang des südkoreanischen Militärschiffs kamen im März 46 Soldaten ums Leben. Ein international besetztes Team von Ermittlern war zu dem Schluss gekommen, dass ein nordkoreanischer Torpedo den Untergang verursacht hatte. Nordkorea bestreitet eine Verwicklung.
Seoul hatte im Jänner grundsätzlich einem Vorschlag Pjöngjangs zugestimmt, Gespräche über die Lösung militärischer Probleme zu führen. Militärgespräche zwischen beiden Seiten hatte es vor dem Treffen am Dienstag zuletzt im September 2010 gegeben. Sie waren ohne eine Annäherung geblieben.
Trotz der jüngsten Annäherung beider Staaten warnen Analysten vor allzu großen Friedenshoffnungen. “Wenn der Norden etwas benötigt, und das ist meistens Geld, dann schüren sie zunächst die Spannungen und legen anschließend den Schalter auf Charmeoffensive um”, sagte Nordkorea-Experte Andrei Lankow von der Kookmin-Universität in Seoul. “Wenn sie dann nicht bekommen, was sie wollen, legen sie den Schalter wieder ganz schnell um auf Konfrontation.”