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SCS, Lugner City & Co: Massive Kritik an Arbeitsbedingungen in Einkaufszentren

In de rLugner city sollen teils Missstände herrschen
In de rLugner city sollen teils Missstände herrschen ©APA (Sujet)
Zum Teil "katastrophale Zustände" für die Mitarbeiter sollen in den heimischen Einkaufszentren herrschen. Die Missstände reichen von Sanitäreinrichtungen bis hin zur Belüftung, wie die Gewerkschaft kritisiert. Basis für die Kritik war eine Befragung zu den Arbeitsbedingungen in Einkaufszentren.

Die Gewerkschaft kritisiert die Arbeitsbedingungen von rund 75.000 Beschäftigten in 218 heimischen Einkaufszentren. Bei Sanitäreinrichtungen und Belüftung gibt es zum Teil “katastrophale Zustände”, geht aus einer Befragung der Gewerkschaft unter 1.900 Einkaufszentren-Beschäftigten hervor. Es gebe ein Zuständigkeitsloch zwischen Einkaufszentrenbetreibern, Shop-Mietern und Beschäftigen, so die Gewerkschaft.

Beitreiber der Einkaufszentren verantwortlich

Der EKZ-Betreiber entscheidet eigenständig über Öffnungszeiten, Sicherheitsdienst, Beleuchtung und Belüftung sowie die Qualität der Sanitäranlagen. Die Shops verweisen ihre Mitarbeiter bei Problemen oftmals an die Center-Betriebsgesellschaft.

Weil im Arbeitsgesetz kein Betriebsrat für Einkaufszentren vorgesehen ist, will die Gewerkschaft die Missstände nun direkt mit den Einkaufszentren-Betreibern klären. Im Sommer 2014 soll eine zweite Umfrage unter den Beschäftigten durchgeführt werden.

Sanitäranlagen in der SCS

Bei den Sanitäranlagen seien die Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf und die Lugner City in Wien besonders negativ aufgefallen. Fast die Hälfte der befragten SCS-Mitarbeiter gaben bei der Umfrage an, dass es nicht genügend Toiletten gibt und diese nicht leicht erreichbar sind. Bei der Lugner City wurden die vorhandenen Sanitäranlagen “als furchtbar, sanierungsbedürftig und katastrophal beschrieben”.

Lugner City schneidet schlecht ab

Einkaufszentrumsbetreiber Richard Lugner hatte Anfang November die Gewerkschafter bei einer Info-Aktion zu den KV-Verhandlungen mit Hilfe der Center-Security aus seinem Einkaufszentrum im 15. Bezirk hinauskomplimentiert. Es werde bald eine polizeilich angemeldete Aktion geben und wenn Lugner die Gewerkschaft wieder aus dem Einkaufszentrentrum hinauswerfe, dann werde man ihn bei der Staatsanwaltschaft anzeigen, kündigte GPA-Vizechef Karl Proyer am Freitag vor Journalisten an.

Betriebsräte von Geschäften in der Lugner-City hätten ein Zutrittsrecht und laut AK-Gesetz dürften auch Mitglieder des Fachausschusses Handel Betriebe inspizieren. Laut Rechtsansicht der Gewerkschaft dürften auch hauptamtlich Beschäftigte der GPA-djp vor Ort Beschäftigte informieren.

Das gaben die Mitarbeiter an

Bei der Umfrage bezeichneten rund 16 Prozent der befragten Einkaufszentren-Mitarbeiter die Öffnungszeiten als “sehr belastend”, jeweils ein Drittel als “gerade noch vertretbar” und “passend” und 13,5 Prozent als “gut geregelt”. Auch hier sie die Lugner City mit besonders langen Öffnungszeiten aufgefallen, so die Gewerkschaft.

Handlungsbedarf ortet die GPA-djp außerdem bei den Aufenthaltsräumen für Mitarbeiter, Parkplätzen und öffentliche Erreichbarkeit des Einkaufszentrums.

Betreiber müssen zu Verantwortung stehen

“Die Betreiber können sich auch hier nicht aus ihrer Verantwortung stehlen”, betonten die GPA-Spitzengewerkschafter Wolfgang Katzian und Karl Proyer. Die Centerbetreiber und Geschäftsinhaber müssten mit den jeweiligen Betriebsräten und mit der Gewerkschaft alle Arbeits- und Rahmenbedingungen gesetzeskonform und arbeitnehmerfreundlich gestalten. Wenn das Dialogangebot nicht angenommen wird, will die GPA-djp gewerkschaftliche Maßnahmen in Betracht ziehen.

Die 218 österreichischen Einkaufszentren verfügen über eine Verkaufsfläche von 2,94 Mio. Quadratmeter und erzielten zuletzt einen Umsatz von 11,7 Mrd. Euro.

(apa/red)

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