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Scott Matthew eröffnete das Waves Vienna im Konzerthaus

Ein Festival, das mit einem Gig im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses beginnt, bei dem ein Song von Whitney Houston zu den Highlights gehört. Kann das cool sein? Oh ja, es kann: Der australische Sänger Scott Matthew hat am Mittwochabend am Waves Vienna den Beweis dafür erbracht.

Der – umjubelte – Auftritt des bärtigen Barden war das Eröffnungskonzert der vierten Ausgabe des Clubfestivals Waves Vienna. Bevor der Star des Abends die Bühne betreten durfte, absolvierte Festivalleiter Thomas Heher die offizielle Begrüßungsansprache. “Wir wollen an einem Wochenende die Welt ein bisschen nach Wien holen”, umriss er die Zielsetzung des bis Samstag dauernden Wellenevents. Abgelegt wurde mit einem, der tatsächlich von weit her kommt. Wobei Scott Matthew nicht mehr in Down Under, sondern inzwischen im – auch nicht unbedingt nahen – New York lebt.

Scott Matthew eröffnet das Waves

In Wien war er bereits mehrmals zu sehen. Und er ist immer wieder gerne hier, wie er versicherte, es sei ein Privileg und eine Ehre. Der Hipster mit dem Jesusbart zeigte sich generell redselig und plauderte mit seinem Publikum, das sich mit freundlichen Zurufen (“We love you!”) revanchierte. Und dass er gerne kichert (und gerne Wein trinkt), machte ihn sowieso sympathisch. Lediglich wenn er singt, scheint es meist, als ob das Leid der Welt auf seinen Schultern lasten würde.

Scott Matthew präsentierte aus dem eigenen Schaffen ganz neue, noch nicht veröffentlichte Songs sowie ältere Nummern. Herausragend etwa: “The End” vom 2008er Album “Scott Matthew”. So wirklich “upbeat” wird es kaum, wie er gleich zu Beginn warnte. Begleitet wurde er von Klavier, Gitarre und Cello, er selbst spielte mitunter auch auf seiner Ukulele. Auf Krachmacher wie ein Schlagzeug verzichtet er.

Eine Prise Stadionrock gab es trotzdem: Bei Whitney Houstons Meisterstück “I Wanna Dance With Somebody” aus dem Jahr 1987 sang die Mozartsaal-Crowd begeistert mit. Matthew gilt seit dem 2013 erschienen Album “Unlearned”, auf dem ausschließlich Coverversionen zu finden sind, als ein Meister dieses Genres. Auch beim Waves-Gig bewies er, dass er fremde Popklassiker völlig unpeinlich darzubieten weiß. Wunderbar etwa ein regelrecht sanftes “Anarchy In The UK”. Wobei seine einleitenden Worte auch von den Sex Pistols stammen hätten können: “You can start a riot, if you want.” Allerdings fügte er sogleich hinzu, dass es wohl um den schönen Saal schade wäre.

Erfolgreicher Start für das Waves Vienna

Auch sein erklärtes Lieblingslied war mit dabei. “Annie’s Song” von John Denver wurde in einer absoluten Gänsehautversion dargeboten, was große Begeisterung zur Folge hatte. Scott Matthew absolvierte schließlich mehrere Zugaben und durfte sich über Standing Ovations freuen.

Das Waves-Publikum hat übrigens noch mehr als 100 Mal Gelegenheit, zu applaudieren. So viele Konzerte stehen bis Samstag in zahlreichen Locations auf dem Programm, wobei es inzwischen auch in Bratislava einen Waves-Ableger gibt.

In Wien sind etwa noch das kanadische Sangeskollektiv Hidden Cameras, das schwedische Schwersternduo First Aid Kit, Ex-Tomte-Sänger Thees Uhlmann, die US-Band Us Lights, der schwedische Musikexport Jennie Abrahamson, die dänischen Pop-Elegiker Alcoholic Faith Mission, Kensington aus den Niederlanden oder Still Parade aus Deutschland zu hören. Rund die Hälfte des Line-ups besteht aus heimischer Kost – welche da unter anderem wäre: Giantree, Freud, Villalog, Kommando Elefant oder Schmieds Puls.

(APA)

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