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Schwuler Pfarrgemeinderat: Priester will auf Gemeinde verzichten

Der Pfarrer von Stützenhofen verzichtet eher auf sein Amt, als einen schwulen Pfarrgemeinderat zu akzeptieren
Der Pfarrer von Stützenhofen verzichtet eher auf sein Amt, als einen schwulen Pfarrgemeinderat zu akzeptieren ©Bilderbox
In der niederösterreichischen Gemeinde Stützenhofen gehen nach der Wahl eines schwulen 26-jährigen zum Pfarrgemeinderat die Wogen weiter hoch. Jetzt will der Pfarrer seine Schäfchen dort aufgeben.

Der Pfarrer der Weinviertler Gemeinde Stützenhofen (Bezirk Mistelbach), in der die Wahl eines 26-jährigen Homosexuellen zum Pfarrgemeinderat für Schlagzeilen sorgte und Ende März von der Erzdiözese Wien bestätigt wurde, ist am Sonntag Gerüchten über seinen Rücktritt entgegengetreten. Allerdings wolle er Kardinal Christoph Schönborn, den er um ein Gespräch ersucht habe, bitten, auf diese Pfarre verzichten zu dürfen – seine beiden weiteren Pfarren will Gerhard Swierzek allerdings weiter betreuen.

Bisher kein Treffen mit Schönborn

Es mache ihn traurig, dass es in der Causa bis heute für ihn als zuständigen Pfarrer noch keine persönliche Begegnung mit Schönborn gegeben habe, hoffte Swierzek auf ein Gespräch nach der Auslandsreise des Kardinals. Er könne nicht in einer Gemeinde tätig sein, in der die Aussagen von Papst Johannes Paul II im Jahr 2003 zum Thema Homosexualität von den Mitgliedern ignoriert werden. 

‘Sünde’ darf nicht die Norm sein

Es gehe keineswegs um Intoleranz gegenüber dem 26-Jährigen schwulen Pfarrgemeinderat, der etwa jahrelang im Chor mitgesungen habe. Aber “in Sünde zu leben” dürfe nicht die Norm sein. Vielmehr sei es Aufgabe des Priesters, einen “Sünder zur Umkehr” zu bewegen. Swierzek erklärte, er sei ein “berufener” Priester, und zeigte sich überzeugt, dass das Volk ehrliche Priester wolle. 

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