Mindestens 35 weitere wurden meist schwer verletzt. Eine gewaltige Bombe explodierte am Sonntag in einem Polizeibus, als dieser eine belebte Haltestelle im Zentrum von Kabul passierte. Zu dem Anschlag bekannten sich die Taliban.
Ein 23 Jahre alter Selbstmordattentäter aus der Region Kabul habe den Sprengsatz zur Explosion gebracht, sagte Kari Jusef Ahmani, der sich als Taliban-Sprecher ausgab, der Nachrichtenagentur AP am Telefon. Unter den Toten waren nach Angaben des Kabuler Militärkrankenhauses 22 Polizisten. Die Bombe detonierte offenbar im vorderen Teil des Busses, der mit Polizeirekruten besetzt war. Die Wucht der Explosion riss das Dach und die Seiten des Fahrzeugs auf. Rettungskräfte zogen zahlreiche Opfer auf dem völlig verschmorten Wrack, Leichenteile lagen in einem Umkreis von 30 Metern verstreut.
Er sei hinter dem Bus gefahren, berichtete Wali Mohammed. Plötzlich habe er ein riesiges Feuer und Staub vor sich gesehen. Ein Linienbus, der in der Nähe des Polizeifahrzeugs fuhr, wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Hunderte Ermittler sicherten den Anschlagsort und nahmen Untersuchungen auf, ob es sich tatsächlich um einen Selbstmordanschlag handelte.
Der verheerende Anschlag galt als der tödlichste seit dem US-Einmarsch in Afghanistan vor fast sechs Jahren. Im September vergangenen Jahres riss ein Selbstmordattentäter nahe der US-Botschaft in Kabul 16 Menschen in den Tod. Zwei Tage später wurden zwölf Menschen bei einem Anschlag nahe dem Innenministerium getötet.
Erst am Samstag kamen bei einem Selbstmordanschlag auf einen US-Konvoi in Kabul mindestens vier Passanten ums Leben. Fünf Menschen, darunter ein Ausländer, wurden nach Angaben der Behörden verletzt. Ein Sprecher der US-Truppen teilte mit, in dem Konvoi seien amerikanische Beschäftigte einer Vertragsfirma sowie Mitarbeiter der US-Streitkräfte gewesen. Nach dem Anschlag schoss einer der Soldaten in die Menge. Eine Person wurde getötet, drei weitere Menschen wurden verletzt, wie die Polizei erklärte.
Ein Taliban-Sprecher bekannte sich im Namen der Extremisten zu dem Anschlag. Im Süden Afghanistans waren bei einem Selbstmordanschlag auf einen NATO-Konvoi am Freitag zehn Menschen getötet worden, darunter auch fünf Kinder und ein niederländischer Soldat.