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Schwerste Anschläge in Europa seit 1988

Mit mehr als 180 Toten sind die Anschläge in Madrid vom Donnerstag die folgenreichsten in Westeuropa seit dem Attentat auf ein US-Flugzeug über dem schottischen Lockerbie von 1988.

Die Nachrichtenagentur AFP gibt einen chronologischen Überblick über die schwersten Anschläge in Westeuropa seit 1972.

DEUTSCHLAND, 5. UND 6. SEPTEMBER 1972:
Während der Olympischen Spiele in München nimmt ein palästinensisches Kommando im Olympischen Dorf Mitglieder der israelischen Delegation als Geiseln. Elf Geiseln und fünf Geiselnehmer werden getötet.

ITALIEN, 2. AUGUST 1980:
Im Wartesaal des Bahnhofs von Bologna explodiert eine Bombe. 85 Menschen werden bei dem bislang schlimmsten Attentat in der italienischen Geschichte getötet und 200 weitere verletzt. Zwei Mitglieder einer rechtsextremen Terrorgruppe werden zu lebenslanger Haft verurteilt.

ITALIEN/ÖSTERREICH, 27. Dezember 1985:
Bei zeitgleichen Attentaten auf die Schalter der israelischen Fluggesellschaft El Al auf den Flughäfen Rom-Fiumicino und Wien-Schwechat werden insgesamt 20 Menschen getötet. Die Anschläge werden der Gruppe um den Palästinenser Abu Nidal zugeschrieben.

SPANIEN, 19. Juni 1987:
Bei einem Bombenanschlag auf ein Einkaufszentrum in Barcelona werden 21 Menschen getötet und 45 weitere verletzt. Es handelte sich bis zu den Anschlägen von Madrid um das schlimmste Attentat in der spanischen Geschichte.

GROSSBRITANNIEN, 21. Dezember 1988:
Eine Boeing 747 der US-Fluggesellschaft PanAm wird während des Flugs von London nach New York über dem schottischen Lockerbie in die Luft gesprengt. 270 Menschen kommen ums Leben, unter ihnen elf Einwohner von Lockerbie. Die Tat wird Libyen zugeschrieben. Im August 2003 bekennt sich das nordafrikanische Land schließlich zu seiner Verantwortung und willigt in Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen ein.

FRANKREICH, 25. Juli 1995:
Im Bahnhof St. Michel mitten im Zentrum der französischen Hauptstadt explodiert eine Bombe. Sie reißt acht Menschen in den Tod; 150 weitere Menschen werden verletzt. Für das Attentat werden islamische Extremisten aus Algerien verantwortlich gemacht. Bei acht weiteren, kleineren Anschlägen in Paris im Sommer 1995 werden insgesamt mehr als 200 Menschen verletzt.

GROSSBRITANNIEN, 15. August 1998:
Bei dem bislang schwersten Bombenanschlag im Nordirland-Konflikt werden in der nordirischen Ortschaft Omagh 29 Menschen getötet und 220 verletzt. Zu dem Attentat bekennt sich die „Wahre IRA“, eine Abspaltung der nordirischen Untergrundorganisation IRA.

FINNLAND, 11. Oktober 2002:
Bei einem Bombenanschlag auf ein Einkaufszentrum im finnischen Vantaa bei Helsinki werden sechs Menschen und der Attentäter getötet und mehr als 80 Menschen verletzt. Der Täter war ein 19-jähriger Student.

SPANIEN, 11. März 2004:
Bei mehreren Bombenexplosionen in Madrid sterben mehr als 180 Menschen, mehr als tausend werden verletzt. Die spanische Regierung macht die militante baskische Untergrundorganisation ETA verantwortlich.

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