Etwa 300 Menschen wurden verletzt, mindestens 15 von ihnen schwer.
Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, brachte das Beben in der Region nahe der Grenze zu Birma zahlreiche Häuser zum Einsturz, zerstörte Straßen und unterbrach Wasser- und Stromleitungen. Rettungskräfte seien sofort in das Gebiet gereist, um Zelte, Decken und Bekleidung zu verteilen. Die Erschütterungen seien noch in einem Umkreis von 300 Kilometern zu spüren gewesen.
Das Beben ereignete sich nach den Angaben der Nachrichtenagentur um 5.34 Uhr Ortszeit (23.34 Uhr MESZ am Samstag). Nach Angaben der US-Geologiebehörde USGS lag das Epizentrum in etwa zehn Kilometern Tiefe. Von dieser Behörde wurde die Stärke des Bebens mit 6,2 angegeben. Chinesische Erdbebenexperten orteten das Epizentrum lediglich in fünf Kilometern Tiefe. Mindestens 100 Nachbeben jagten den Einwohnern Angst ein. Beim schwersten Nachbeben wurde eine Stärke von 5,1 gemessen.
Besonders viele Schäden wurden aus der Stadt Puer gemeldet. Dort stellte das Kraftwerk die Elektrizitätsversorgung vorübergehend ganz ein, um die Rettungsmannschaften nicht durch heruntergerissene Elektrokabel zu gefährden. Die traditionell aus Ziegelsteinen und Holz gebrauten Häuser der Stadt hätten den Erschütterungen nicht Stand gehalten, berichtete Xinhua. Die staatlichen Medien zeigten Bilder, auf denen die Einwohner auf einem zentralen Platz mit Lebensmitteln versorgt wurden und ärztliche Hilfe erhielten. Nach Angaben des amerikanischen Nachrichtensenders CNN stellten die Behörden der Stadt eine Million Yuan (97.000 Euro) für die Unterstützung der Bevölkerung bereit.
Im betroffenen Gebiet leben insgesamt 2,6 Millionen Menschen. Laut Xinhua sind mindestens 180.000 von ihnen durch das Erdbeben geschädigt worden. Die Behörden planten, mehr als 120.000 Menschen in sicherere Gebiete zu bringen. In allen Kohlebergwerken der Umgebung sei vorsorglich die Arbeit eingestellt worden, hieß es. 3.000 Soldaten seien zur Unterstützung der Rettungskräfte in Marsch gesetzt worden.
Das Erdbeben war das stärkste in der Provinz Yunnan seit 1996. Damals wurde bei der Stadt Lijian eine Stärke von 7,0 gemessen.