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Landesweite Trauer nach schwerem Busunglück in Bulgarien

Der Bus stürzte 20 Meter ab
Der Bus stürzte 20 Meter ab ©APA (AFP/BULGARIAN INTERIOR MINISTRY PRESS OFFICE)
Nach dem schweren Busunglück, bei dem am Samstag 16 Menschen ums Leben gekommen sind, steht Bulgarien unter Schock. 13 Menschen starben an der Unfallstelle, drei auf dem Weg in die Klinik. Unter den Opfern war auch ein Teenager. In dem Dorf, aus dem die Betroffenen stammten, herrschte am Sonntag Fassungslosigkeit. Die Regierung rief für Montag einen landesweiten Trauertag aus.

Der in Richtung der Hauptstadt Sofia fahrende Reisebus war bei einem Regensturm unweit von Swoge, gut 40 Kilometer nördlich von Sofia, von der rutschigen Fahrbahn abgekommen und 20 Meter in die Tiefe gestürzt. Bei dem Unglück wurden 18 weitere Menschen teilweise lebensgefährlich verletzt, unter ihnen der Fahrer.

Der Busfahrer habe nach eigener Aussage kurz die Kontrolle verloren, berichtete das bulgarische Staatsradio am Sonntag aufgrund von Ermittlungen. Der Bus habe drei Autos gerammt, sei umgekippt und dann abgestürzt, erläuterte Innenminister Walentin Radew an der Unglücksstelle. Es sollte noch geklärt werden, ob der verunglückte Bus, Baujahr 2001, wie vorgeschrieben zum zweiten Mal in einem Jahr technisch überprüft worden ist.

Die Menschen im bulgarischen Dorf Swetowratschene konnten in der Nacht auf Sonntag kaum schlafen und versanken in Trauer. Denn die verunglückten Busreisenden kamen aus diesem kleinen Ort im Raum Sofia, wo jeder jeden kennt. Alle Todesopfer – mit Ausnahme des Teenagers – waren Pensionisten. Nach einem organisierten Ausflug zu einem Kloster waren sie mit dem Bus auf dem Heimweg gewesen. Die Verletzten werden nun in vier Kliniken in Sofia behandelt.

Tödliche Verkehrsunfälle mit Bussen sind in Bulgarien keine Seltenheit. Die aktuelle Tragödie wirft wieder einmal die Frage auf, wie sicher der Straßenverkehr in dem ärmsten EU-Land ist. Mitglieder des Verbandes der Angehörigen von Verkehrsopfern berichteten, der Asphalt an der Unglücksstelle sei abgetragen gewesen. Dort habe es zuvor mehrere leichtere Unfälle gegeben.

Das aktuelle Busunglück wurde in dem Balkanland schnell zum Politikum. Der regierungskritische Staatspräsident Rumen Radew rief bei einem Besuch von Verletzten die zuständigen Ministerien und Institutionen auf, ihre Bemühungen zu vereinigen, damit ähnliche Unglücke vermieden werden können.

(APA/dpa)

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