Die Kärntner Soziallandesrätin Gabriele Schaunig-Kandut (S) teilte am Mittwoch mit, dass der jetzt bekannt gewordene Fall von sexuellen Übergriffen im Jugendheim Görtschach sehr, sehr ernst sei und auch eine Vorgeschichte habe. Es sei der jetzt involvierte 15-Jährige nämlich schon im Februar dieses Jahres im Zusammenhang mit einem derartigen Fall therapeutisch behandelt worden.
Bei dem Betroffenen, der einen Jüngeren sexuell misshandelt haben soll, handelt es sich laut Schaunig um einen Wiener, der seit rund zwei Jahren im Kärntner Heim lebt. Er sei am Wochenende in Haft genommen und inzwischen in das Kriseninterventionszentrum für männliche Jugendliche in die Bundeshauptstadt gebracht worden.
Die Landesrätin erklärte gegenüber dem ORF-Radio Kärnten weiters, dass schon vor Monaten im Heim eine sehr strenge Dienstanweisung in Kraft getreten sei. So seien die Erzieher angewiesen worden, die Handys der Jugendlichen und Kinder während der Nacht in Verwahrung zu nehmen, damit keine telefonischen Treffpunkte vereinbart werden könnten. Auch hätten die Erzieher während der Nachstunden regelmäßig Kontrollgänge absolvieren und danach darüber Protokoll führen müssen. In den kommenden Tagen sollen die Heiminsassen laut Schaunig-Kandut psychologisch betreut werden.