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Schwere Waffen aus Kabul abtransportiert

Die Waffen, vor allem Granatwerfer und Artillerie, sollen in Kasernen südlich der Stadt gelagert werden, bis sie von einer neu aufgebauten Armee genutzt werden können.

Bisher hat nur ein kleiner Teil der schätzungsweise 600.000 bewaffneten Kämpfer seine Ausrüstung abgegeben.

Zu den eingesammelten Waffen gehörten demnach sieben Raketenwerfer, vier Panzerfäuste, drei Panzerabwehrraketen sowie dutzende Artilleriegeschosse. Mit dieser Aktion werde die „Reise in Richtung Frieden und Sicherheit kürzer”, sagte Vize-Verteidigungsminister General Abdul Rahim Wardak. Laut Generalstabschef Bismullah Khan handelt es sich um den Beginn eines landesweiten Programms.

Nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP stammten die Waffen vermutlich vor allem aus den Beständen der Milizen von Verteidigungsminister Abdul Kasim Fahim. Der ehemalige Stellvertreter des ermordeten Volkshelden Achmed Schah Massud kontrolliert tausende Kämpfer in Kabul sowie in den nördlichen Städten Kunduz, Tachar und Mazar-i-Sharif. Die eingesammelten Waffen werden nach Angaben eines Sprechers der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan von den ISAF-Truppen und dem Kabuler Verteidigungsministerium gemeinsam eingelagert. Noch brauchbare Teile sollen der im Aufbau befindlichen afghanischen Armee übergeben werden.

Die Kabuler Entwaffnungsaktion steht nicht in Zusammenhang mit einer UNO-Kampagne zur Demobilisierung der afghanischen Milizen. Die UNO will mit ihrem dreijährigen Programm etwa 100.000 Kämpfer dazu bewegen, ihre Waffen abzuliefern.

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