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Schwere Regenfälle in der Schweiz

Am Freitag ist es in der ganzen Schweiz erneut zu starken Niederschlägen gekommen. Am stärksten betroffen waren das Tessin, der Kanton Genf und das Waadtland.

Am meisten Regen fiel gemäss MeteoSuisse in Locarno-Magadino. Hier wurden bis Freitagnachmittag 238 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Die Magadinoebene stand am Freitag teilweise unter Wasser. Der Pegel des Lago Maggiore betrug am Morgen 193,31 Meter; kritisch wird es bei 197,50 Metern.

Auf dem Flugplatz Magadino wurde am Freitag der Flugbetrieb eingestellt, wie es dort auf Anfrage hiess. Die Graspisten konnten wegen des Regens nicht benutzt werden, die übrigen Pisten blieben wegen der schlechten Sichtverhältnisse leer.
Das ganze Sopraceneri war von den Regengüssen betroffen. In Ambri-Piotta fielen bis Freitagnachmittag 153 Liter Regen pro Quadratmeter, in Robiei im Bavonatal 132 und in Comprovasco im Bleniotal 129 Liter.

Fast alle Tessiner Flüsse stiegen rasch an. Die Strasse zwischen Iragna und Lodrino war wegen der Niederschläge teilweise gesperrt, wie die Kantonspolizei mitteilte. Sollten die Regenfälle anhalten, drohen im Tessin Überschwemmungen und Erdrutsche. MeteoSuisse rechnet für die Nacht von Samstag auf Sonntag mit weiteren Niederschlägen in der Grössenordnung von 100 bis 200 Millimeter. Über 2000 Meter herrscht zudem in der ganzen Schweiz akute Lawinengefahr.
In Locarno steht der Zivilschutz zum Einsatz bereit, falls es zu Schlammlawinen und Felsstürzen kommen sollte. Gefährdet sind in dieser Region vor allem das Maggiatal und das Centovalli.

Stark betroffen von den Regenfällen war auch die Romandie: In Genf etwa fielen von Donnerstag auf Freitag 92,6 Liter pro Quadratmeter, in Gengins (VD) 87 Liter.
In Lully (GE) trat die Aire über die Ufer; das Dorf steht einen Meter unter Wasser. Zahlreiche Keller und Garagen sind überschwemmt. Ein Zivilschutzzentrum wurde geöffnet, um Evakuierte unterzubringen. Rund 200 Rettungsleute sind einsatzbereit. Wie im Kanton Genf waren auch im Waadtland mehrere Strassen unterbrochen. In Cossonay konnte eine Strasse nach einem Erdrutsch am Freitagmorgen wieder geöffnet werden. Vier Nebenstrassen sind noch gesperrt. In Vaulion trat die Nozon über die Ufer und verursachte Schäden in mehreren Häusern. Auch in Orbe waren mehrere Strassen überschwemmt.

Viel Regen fiel auch im Bündnerland. In Hinterrhein waren es bis Freitagnachmittag 216 Liter pro Quadratmeter, in San Bernardino 170 Liter. Grössere Schäden seien jedoch nicht aufgetreten, sagte Pierino Zanin von der Informationsstelle der Kantonspolizei Graubünden auf Anfrage.

In Graz (A) geriet am Donnerstagabend eine Saab 2000 der Swiss wegen der Föhnstürme in der Steiermark beim Landeanflug in Turbulenzen. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Freitag meldete, blieben alle 23 Passagiere unversehrt.
Die Maschine, die von Zürich nach Graz unterwegs war, landete problemlos. Eine Flugbegleiterin verletzte sich am Knöchel.

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