Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau sieht im Scheitern des jüngsten Brüsseler EU-Gipfels eine "schwere Krise" für die Europäische Union.
„Ich glaube schon, dass wir mit einer Belastung ins neue Jahr gehen, weil es nicht gelungen ist, einen Konventsentwurf zur Verfassung zu machen, der ausgewogen ist und der niemanden majorisieren kann“, sagte Rau am Sonntag dem Deutschlandfunk. „Aber es ist keine hoffnungslose Situation.“
Er hoffe, dass die Krise von der amtierenden irischen EU- Präsidentschaft als neue Chance angenommen werde, sagte Rau. Allerdings habe er Zweifel, ob die irische Präsidentschaft imstande sei, schon jetzt einen neuen Vorschlag zu machen. Der Versuch, dem erweiterten Europa eine Verfassung zu geben, war Mitte Dezember auf dem EU-Gipfel in der belgischen Hauptstadt vorerst gescheitert.