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Schweizer Klubs in Finanz-Nöten

Während sich Österreichs EM-Partner Schweiz im internationalen Fußball klar im Aufwind befindet, werden die Klubs der höchsten Spielklasse des Landes von zum Teil massiven Finanz-Problemen geplagt.

Das Nationalteam schaffte zwar die Qualifikation für die EURO 2004 und die U21-Europameisterschaft, dennoch ist die Zukunft einiger Super-League-Vereine alles andere als rosig. In einem Monat stehen viele Vereine der Swiss Football League vor dem Tag der Wahrheit. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen sie den Lizenz-Antrag für die kommende Saison eingereicht haben. Und zumindest Wil und Servette droht das gleiche Schicksal wie Lausanne und Lugano, die Konkurs anmelden und einen Neuanfang in der 2. Liga machen mussten.

Basel ist der einzige Krösus der neuen Zehnerliga. 14 Punkte beträgt der Vorsprung des FCB vor der zweiten Saisonhälfte, und als einziger Verein schloss Basel das vergangene Geschäftsjahr mit einem Gewinn ab. 7,3 Millionen Schweizer Franken (4,65 Mio. Euro) erwirtschafteten die „Rotblauen” in der vergangenen Saison und sind damit erstmals seit den 70er Jahren wieder schuldenfrei. Ein Aufschwung, der nicht zuletzt dank des neuen Stadions, des um 149 Millionen Euro erbauten St. Jakobs-Park, eingesetzt hat.

Davon können die restlichen Vereine derzeit höchstens träumen: Zusammen machten sie im vergangenen Spieljahr rund 10 Millionen Franken (6,37 Mio. Euro) Verlust.

Als einzige haben im Moment die Grasshoppers realistische Chancen, im Kielwasser des Erzrivalen aus Basel zu bleiben. Allerdings profitiert der Nobelverein aus Zürich in dieser Saison zum letzten Mal von Finanzspritzen der beiden Mäzene Fritz Gerber und Rainer E. Gut, die erneut eine Defizitgarantie von rund 4,5 Millionen Franken (2,87 Mio. Euro) übernommen haben. Ähnliches gilt auch für den FC Zürich, bei dem Präsident Sven Hotz seit Jahren die tiefroten Zahlen aus dem privaten Tresor ausgleicht.

Beim Peischl-Klub St. Gallen setzen die Verantwortlichen ihre Hoffnungen auf das neue Stadion. Bis Freitag wurden von 6.950 Aktionären 3,723 Millionen Franken (2,37 Mio. Euro) eingezahlt. Damit ist man aber weiterhin über eine Million vom ursprünglich formulierten Ziel entfernt. Vor allem regionale Firmen fehlen als Kapitalgeber.

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