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Schweizer Bankgebühren astronomisch

Bankgebührenstudie: In der Schweiz sind die Bankgebühren so hoch wie nirgends sonst. Niederländer bezahlen beispielsweise nicht einmal ein Fünftel der Schweizer Durchschnittsgebühren.

Im Schnitt müssen in der Schweiz pro Jahr 212 Franken für typische Dienstleistungen der Kreditinstitute gezahlt werden, wie eine am Dienstag in Berlin veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung Capgemini zeigt. Der Durchschnitt der 19 untersuchten Länder liegt bei umgerechnet 120 Franken.

Viel Geld bezahlen müssen neben den Schweizern auch die Australier (191 Fr.), Italiener (175 Fr.) und Norweger (158 Fr.). In Deutschland bitten die Banken ihre Kunden mit umgerechnet 152©Fr. zur Kasse. Über dem Länderschnitt liegen auch USA, Polen, Frankreich, Spanien und Österreich.

Unter dem Durchschnitt klassieren sich Kanada, Portugal, Tschechien, Grossbritannien, Belgien und Schweden. Am billigsten kommen die Niederländer mit nur 39 Fr. pro Jahr weg, gefolgt von China mit 45 Fr. und der Slowakei mit 74 Franken.

Capgemini verwies darauf, dass es sich um absolute Zahlen handle. Würden die Angaben in ein Verhältnis zum Pro-Kopf-Einkommen gesetzt, sähe die Rangfolge anders aus. Deutliche Unterschiede Innerhalb einzelner Länder unterschieden sich die Gebühren zum Teil sehr deutlich, heisst es im so genannten „World Retail Banking Report 2005“, den Capgemini gemeinsam mit der Bankengruppe ING und der European Financial Management & Marketing Association erstellte.

Für einen Kunden sei es dabei nicht leicht, die Kosten zu vergleichen: Relativ dicht beieinander im Preis liegen laut Studie die Banken bei direkt vergleichbaren Leistungen wie Kredit- oder Maestrokarten. Hier sei auch ein deutlicher Wettbewerb festzustellen.

Anders sie die Lage bei Produkten, die nicht im direkten Blick des Konsumenten stünden wie Kontoführung oder Zahlungsverkehr. Bei diesen seien die Kunden oftmals nicht über den von ihnen zu zahlenden Preis im Bild und die Gebühren variierten erheblich.

Untersucht wurden für die Studie die Preise für grundlegende Dienstleistungen bei 130 Finanzdienstleistern. Zu den Basisleistungen zählen unter anderem Kontoführung sowie Scheck- und Bankkartensperrungen.

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