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Schweiz: Kein Verkauf ans Ausland

Die Schweizer Regierung engt einen Tag nach der Ankündigung ihre Mehrheitsbeteiligung am Telekommunikationskonzern Swisscom verkaufen zu wollen, die Handlungsfreiheit des Unternehmens ein.

Solange der Staat zwei Drittel der Swisscom-Aktien halte, werde die Regierung im Verwaltungsrat große Übernahmen im Ausland blockieren, sagte der Sprecher des Finanzministeriums, Dieter Leutwyler, am Freitag. Der Regierung sei das damit verbundene unternehmerische Risiko zu hoch. Die Swissocm hatte eingeräumt, derzeit Gespräche mit der irischen Eircom über eine Übernahme zu führen. Ihre Übernahmeversuche von Cesky Telecom und Telekom Austria waren schon gescheitert.

Auch wenn die Swisscom mit Eircom in der nächsten Zeit eine Einigung erzielen würde, könnte der Bund den Konzern noch bei der nächsten Generalversammlung stoppen. Der Bund hält 66,1 Prozent an Swisscom. Der Schweizer Marktführer soll nach Medienberichten auch an einer Übernahme oder Beteiligung an der dänischen TDC interessiert sein. Weiterer Wunschkandidat für Swisscom-Chef Jens Alder ist auch weiterhin die börsenotierte Telekom Austria. Die Swisscom gab keine Stellungnahme dazu ab.

Die Schweizer Regierung hatte am Donnerstag angekündigt, ihre Mehrheit mittelfristig völlig verkaufen zu wollen, um dem Unternehmen mehr Entfaltungsfreiheit zu geben. Das Paket dürfte etwa 17,5 Mrd. Franken (11,31 Mrd. Euro) wert sein. Noch schreibt das Gesetz eine Bundesmehrheit vor. Es soll nun geändert werden. Der Vorgang könnte bis zu zwei Jahren dauern, da eine Volksabstimmung über die Freigabe als wahrscheinlich gilt.

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