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Schweiz ist dem Kyoto-Protokoll beigetreten

Die Schweiz hat am Mittwochvormittag bei den Vereinten Nationen in New York die Ratifizierungsurkunde zum Protokoll von Kyoto hinterlegt. Das teilte die Schweizer UNO-Mission mit.

Damit tritt die Schweiz als 111.Staat dem Kyoto-Protokoll bei. Das Vertragswerk hat zum Ziel, die Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen zu reduzieren und damit die Klimaerwärmung zu bekämpfen. Das Protokoll legt Reduktionsziele für Treibhausgas-Emissionen für alle Industriestaaten fest. Im Zeitraum 2008-2012 soll erreicht werden, dass der CO2-Ausstoß der Industriestaaten gegenüber 1990 um 5,2 Prozent tiefer liegt.

Die Schweiz und die EU haben sich zu einer Reduktion um acht Prozent verpflichtet. Ein großer Reduktionsbeitrag wird in der Schweiz von den freiwilligen Maßnahmen der Wirtschaft und des Verkehrs erwartet.

Das Protokoll von Kyoto wurde 1997 im Rahmen der Klimakonvention verabschiedet und 1998 durch die Schweiz unterzeichnet. 2001 verabschiedete die Klimakonferenz von Marrakesch die Umsetzungsmodalitäten des Protokolls. Die Schweizer Regierung legte darauf die Ratifikation dem Parlament vor. Der Ständerat gab im Dezember 2002, der Nationalrat Anfang Juni 2003 die Zustimmung.

Das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft, sobald es von 55 Staaten ratifiziert worden ist – darunter Industrieländer, die 1990 für mindestens 55 Prozent der von den Industriestaaten stammenden CO2-Emissionen verantwortlich waren. Mit der Ratifizierung der Schweiz haben 32 Staaten, die im Jahr 1990 44 Prozent der Emissionen der Industrieländer produzierten, dem Protokoll zugestimmt.

Um die erstrebten 55 Prozent aller Emissionen zu erfassen, bräuchte es noch die Ratifizierung Russlands oder der USA. Die Regierungen beider Staaten sträubten sich bisher dagegen.

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