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Tragisches Busunglück in der Schweiz - 22 Kinder sterben

Die Familien und Angehörigen brauchen jetzt viel Kraft und Unterstützung.
Die Familien und Angehörigen brauchen jetzt viel Kraft und Unterstützung. ©AP
Ein Winterurlaub in der Schweiz hat für 22 Schüler und sechs Erwachsene aus Belgien ein tödliches Ende genommen. Der Bus, in dem sie unterwegs waren, prallte am Dienstagabend in einem Autobahntunnel bei Siders im Kanton Wallis mit voller Wucht gegen eine Mauer, wie die Schweizer Polizei am Mittwoch mitteilte. 24 Menschen wurden verletzt.

Die etwa zwölf Jahre alten Kinder aus zwei Schulen in den flämischen Orten Heverlee und Lommel waren auf der Rückreise von ihrem Skiurlaub im Wallis. In einem Tunnel auf der Autobahn A9 kam der Bus gegen 21.15 Uhr nach rechts ab, überfuhr die Fahrbahnbegrenzung und rammte frontal die Betonmauer einer Nothaltebucht. In der Röhre gibt es keinen Gegenverkehr. Die Ursache des Unglücks war vorerst noch unklar. “Die Ermittlungen sind derzeit noch am Laufen”, sagte ein Polizeisprecher. Übermüdung des Fahrers schloss er als Ursache aus: Der Bus war erst 20 Minuten unterwegs. Die Fahrer waren am Vortag in der Schweiz eingetroffen.

Nur noch ein zerfetztes Wrack

Der Aufprall war von extremer Wucht, vom Reisebus war anschließend nur noch ein zerfetztes Wrack übrig. Beide Fahrer sind unter den Todesopfern. Nach Angaben des Außenministeriums in Den Haag waren neun niederländische Kinder unter den Reisenden.

An der Unfallstelle bot sich ein Bild des Schreckens. Der vordere Teil des Busses war praktisch zermalmt, das Dach aufgerissen, darunter ein Chaos aus Karosserieteilen, Metall und Kabeln. Auf der Fahrbahn lagen Kleider und Gepäckstücke der Kinder. Die Bergung der Businsassen und die Beseitigung des Wracks dauerte acht Stunden.

24 Überlebende

60 Feuerwehrleute, 15 Ärzte, 100 Sanitäter, zwölf Krankenwagen, acht Hubschrauber, drei Tieflader und drei Psychologen waren am Unglücksort im Einsatz. Alle 24 Überlebenden des Unglücks erlitten Verletzungen, nach Polizeiangaben gab es drei Schwerverletzte. Die Rettungskräfte berichteten von “schockierenden Szenen”. Die Polizei sprach von einer “nie dagewesenen Tragödie”. Die Belastung war den Helfern auch am Morgen danach anzusehen: Einige hatten Tränen in den Augen.

Tränen und Fassungslosigkeit auch in Belgien: Vor den Schulen der Kinder in Heverlee in der Nähe von Brüssel und in Lommel an der niederländischen Grenze versammelten sich am Morgen Mitschüler und Angehörige. Weinend lagen sich Menschen in den Armen. Am Nachmittag startete ein Airbus mit 116 Angehörigen an Bord vom Militärflughafen von Melsbroek in Belgien Richtung Schweiz.

Lehrkräfte auch ums Leben gekommen

Während einige Angehörige vor dem Abflug einen Anruf ihres verletzten Kindes erhalten hatten, fehlte von 17 Schülerinnen und Schüler der Schule “‘t Stekske” in Lommel noch jegliche Information. Insgesamt befanden sich 22 Schüler und zwei Lehrkräfte der Schule in dem Bus. “Fünf Kinder haben inzwischen mit ihren Eltern Kontakt aufgenommen”, sagte Kris Verdyuckt, Mitglied des Stadtrats von Lommel vor den Medien. Sicher ist, dass die beiden Lehrkräfte beim Unfall ums Leben gekommen sind. “Wir haben von den Verantwortlichen der Schule in Heverlee gehört, dass 16 ihrer Kinder verletzt wurden”, erklärte Verduyckt. Noch sind nicht alle Opfer identifiziert. Nach Angaben Verdyuckts schickte die Schule Fotos der verunglückten Schüler in die Schweiz.

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