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Schweinsteiger gegen "Lieblingsgoalie"

Bastian Schweinsteiger strotzt nicht nur vor Tatendrang, sondern hat auch sehr gute Erinnerungen an Portugals Teamgoalie Ricardo.

Bei der Heim-WM 2006 schoss Schweinsteiger die DFB-Auswahl am 8. Juli in Stuttgart gegen Portugal (3:1) im Alleingang zu Platz drei. Der Mittelfeldspieler nahm sich aus rund 25 Metern ein Herz und bezwang den dabei allerdings nicht gut aussehenden Portugal-Keeper (56.). Fünf Minuten später wurde ein Schweinsteiger-Freistoß von Petit unhaltbar ins eigene Tor abgelenkt. Den Schlusspunkt seines Torfestivals setzte der Bayern-Profi mit einem unhaltbaren Weitschuss (78.).

Nur etwas mehr als drei Monate später rief sich Schweinsteiger neuerlich in die Erinnerung des 32-jährigen portugiesischen Schlussmanns. In der Champions-League-Gruppenphase erzielte der 53-fache DFB-Teamspieler für Bayern München am 18. Oktober 2006 das entscheidende 1:0 gegen Ricardos damaligen Club Sporting Lissabon. “Natürlich spielt das im Kopf schon eine Rolle”, betonte Schweinsteiger vor dem Duell mit seinem “Lieblingsgoalie”, der bei Betis Sevilla unter Vertrag steht.

Allerdings sei es am Donnerstag ein neues Spiel. “Die Portugiesen haben sich auch verändert, sind reifer geworden. Es wird schwierig, für mich sind sie die stärkste Mannschaft der EM”, lobte Schweinsteiger den Gegner.

Für den 23-Jährigen könnte sich eine schlecht begonnene Endrunde doch noch zum Positiven wenden. Der Bayern-Mittelfeldspieler hatte zu Beginn der Endrunde seinen Stammplatz verloren – nur zwei Kurzeinsätze gegen Polen (ab der 55. Minute) und Kroatien (ab 66.) – und noch dazu im zweiten Gruppenspiel in der 92. Minute nach einer Unsportlichkeit die Rote Karte gesehen. “Ich habe gegen Kroatien einen Fehler gemacht. Das weiß ich. Ich werde viel Schwung und positive Momente reinbringen”, ist der Mittelfeldspieler auf Wiedergutmachung aus.

Die fordert auch sein Coach von ihm ein. “Er hat eine Bringschuld gegenüber uns allen”, sagte Löw. Der Trainer setzt jedenfalls große Stücke in den 13-fachen Teamtorschützen. “Ich glaube schon, dass er vor Energie strotzt. Er wird unser Spiel beleben”, so Löw. Die Österreich-Partie (1:0) hatten die Beiden, nach der Verbannung des Teamchefs, nebeneinander auf der Tribüne verfolgt. “Er war eigentlich ganz ruhig”, sagte Schweinsteiger über seinen Coach.

Seine Nichtberücksichtigung in der Startelf zu Beginn des Turniers hatte Schweinsteiger nur schwer verdaut. “Ich war schon enttäuscht und frustriert, will natürlich immer spielen und dem Spiel auch meinen Stempel aufdrücken”, so der 23-Jährige. Allerdings habe er sich auch in den Dienst der Mannschaft gestellt.

Mit seiner Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren ist der Bayern-Profi, auch wenn er seinen Platz auf der linken Seite bei den Münchnern an den Franzosen Franck Ribery abgeben hatte müssen, grundsätzlich zufrieden. “Natürlich hätte es besser laufen können, ich weiß, dass ich mich noch weiterentwickeln kann und auch werde.”

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